446
Holland.
Leiterwagen (Nr. 186); im Schlosse zu Aschaffenburg eine
Landschaft mit einem breiten Fluss, einem mit Hornvieh beladenen
Nachen und einer Fahre mit einem Postwagen (Nr. 37); dann eine
Landschaft mit Hirten und Kuhherden (Nr. 148); und, nach ihm
kopiert, eine Landschaft mit einem Wasserfall (Nr. 328); in der
Kunsthalle zu Hamburg eine Flusslandschaft (Nr. 627); in der
Sammlung zu Lützschena eine Landschaft (Nr. 201); in der
Kunstsammlung zu Basel eine Landschaft mit Viehherde und
Figuren (Nr. 146). Jacob Salomonszoon van Ruisdacl, geboren
wahrscheinlich zwischen 1630 und 1640, bis 1666 in Haarlern an-
sässig, dann in Amsterdam, daselbst 1681 gestorben, war wahr-
scheinlich ein Schüler seines Vaters Salomon und malte in dessen
Weise. Von ihm besitzt das Museum in Kassel einen Waldein-
gang mit einer Herde und dem Hirten (Nr. 367); in der Galerie
zu Berlin von ihm eine waldige Landschaft mit einer Herde
(Nr. 912); im Germanischen Museum zu Nürnberg eine Land-
schaft mit einer Eichengruppe an einem kleinen Wasserfall, im
Vordergrunde eine Kuh- und Schafherde (Nr. 333). Der grosse
holländische Landschaftsmaler Jacob von Ruisdael, geboren zu
Haarlem 1628 oder 1629, gestorben daselbst 1682, ist vielleicht
unter dem Einfinsse des Cornelis Vroom und seines Oheims Salo-
mon van Ruisdael ausgebildet, thatig zu Haarlem und vornehmlich
zu Amsterdam. Die nordische Stimmungslandschaft des Jacob
van Ruisdael steht gleichwertig der heroischen der Italiener und
Franzosen gegenüber; er schuf seine melancholischen Landschaften
ohne Beihilfe historischer oder mythologischer Staffage; es genügen
ihm gelegentlich dürftige Motive in Verbindung mit schweren
Wolkenschatten und einzelnen Sonnenblicken; aber bisweilen giebt
der Meister auch eine Natur von grossartigen Formen, felsige
Höhen von Waldungen umgeben, Gewässer, welche brausend
zwischen den Klippen herabstürzen, zuweilen eine einsame Wohnung,
als Kontrast gegen die Schauer der Umgebung; seine vorzüglichen
Marinen sind meist Sturmbilder. Die Galerie in Dresden besitzt
eine Anzahl der Bilder des Jacob van Ruisdael, darunter einige
Hauptwerke: Eine Waldlandschaft mit einem Sumpf, von links
verfolgen Reiter, Treiber und Hunde einen iiüchtenden Hirsch;
die Furt im Walde, in welche ein Karren hineinfahrt und einige
Rinder hineingetrieben werden; das Kloster, eine hochpoetische
Schöpfung: das alte hellbeleuchtete Kloster liegt im Thale des
Waldgebirges, vorn fliesst ein Bach, an dem der Maler sitzt,
während vom Kloster her eine Herde herabgetrieben wird; der
Wasserfall vor dem Schlossberg, schäumend zwischen Felsen
herabstürzend, vor dem Hause einige Leute; Schloss Bentheim
auf der Anhöhe, links ein Sandweg, auf dem sich Wanderer