Volltext: Malerei (Bd. 4)

Schule des 
Haarlemer 
17. Jahrhunderts. 
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weilen einen Anlauf zu geistig belebterer Auffassung, verfällt aber 
dabei in eine gewisse Haue Buntheit. Die kaiserliche Galerie in 
Wien besitzt von ihm tanzende Bauern in der Wirtsstube, mit Wirt, 
Wirtin und Kindern; und das Bohnenfest, eine lustige Gesellschaft 
beim Mahl, Gegenstück zum vorigen (Nr. 707 und 708); in der 
Pinakothek zu München eine Dorfschenke (Nr. 387); im Museum 
zu Braunschweig eine Gesellschaft in einer Bauernstube (Nr. 329); 
im Museum zu Hannover ein junges Mädchen in ihrem Schlaf- 
gemach von ihrem Liebhaber überrascht, daneben die Magd; und 
dasselbe Mädchen im Bett liegend, dem der Arzt den Puls fühlt, 
während die Magd lächelnd hinter dem Vorhangs hervor- 
sehaut u. s. w., Gegenstück zum vorigen (Nr. 51 und 52). Das 
Museum zu Breslau besitzt von R. Brakenburg ein Bohnenfest, 
die Gestalt des von links her nahenden Bohnenköxiigs ist oifenbar 
von der auf Jans Steens Bilde des Bohnenfestes in der Galerie zu 
Kassel beeinflusst (Nr. 336); in der Schönbornschen Galerie zu 
Wien von ihm ein Gesellschaftsstück (Nr. 54); im Ferdinandeum 
zu Innsbruck ein kartenspielender Ehemann in liederlicher Ge- 
sellschaft, von seinem Weibe und drei Kindern aufgeschreckt 
(Nr. 619); im Museum zu Gotha: ein junges Ehepaar mit anderen 
Personen in der Bauernstube; ein Leichenbegängnis mit den An- 
gehörigen, einem Schreiber und Zuschauern; und ein Kindtauf- 
schmaus (Nr. 131-133). 
Vincent Laurensz van der Vinne, geboren zu Haarlem, ge- 
storben daselbst 1702, ein Lieblingsschüler des Frans Hals, danach 
auf Reisen in Deutschland, der Schweiz und in Frankreich, 1653 
nach Haarlem zurückgekehrt. Er malte Genrebilder, Porträts u. a. 
Von ihm in der kaiserlichen Galerie zu Wien der Leiermann vor 
einem Hause, bei ihm ein kleiner Bursche mit dickem Gesicht und 
einer Narrenkappe auf dem Haupte (Nr. 1366); in der Harrach- 
schen Galerie daselbst drei musizierende Männer, bei einem Tische 
sitzend, ganze Figuren in ein drittel Lebensgrösse (Nr. 49). Klaas 
Illolenae-r, geboren in Haarlem, war in der zweiten Hälfte des 
17. Jahrhunderts als Landschafts- und Genremaler thätig; von ihm 
hat das Museum zu S ehw e rin eine Winterlandschaft, aufder Eisfläche 
derbe Landleute mit abgespannten Pferden, einem Schlitten und 
Eislaufer; und vier Bauern und eine Bäuerin zechend und rauchend 
in der Schenke (Nr. 679 und 680); im lullseum zu Kassel eine 
Bleiche, auf der mehrere Leute beschäftigt sind, auf dem Bach 
zwei Männer in einem Kahn (Nr. 372); im Museum zu Braun- 
schweig eine Flusslandschaft mit Wäschern; und eine Flussland- 
Schaft mit der Bake (Nr. 384 und 385); im Museum zu Hanne ver 
eine Landschaft mit einer Wascherin und anderer Staffage (Nr. 320). 
Das Museum in Leipzig hat von Klaas Molenaer eine Winter- 
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