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Italien.
die Anbetung der Könige und die Darstellung Christi im Tempel,
auf Goldgrund (Nr. 1058). Zwei Bilder im Museum zu Köln
(Nr. 794 und 759), Johannes den Täufer und die heilige Agnes
darstellend, erinnern an. die Art des Antonio Vivarini. Bartolomrzo
Vivarini, thätig von 1450-1499, war zuerst Gehilfe und vermutlich
Schüler seines Bruders Antonio, zeigt sich aber später von der
Paduaner Schule und von Antonello da Messina beeinflusst. Bei
Bartolomeo kommt zuerst eine realistische Richtung zum Durch-
bruch; indes sind die Charaktere seiner Altarbilder mehr ernst
als anmutig, bei einer besonders reichen dekorativen Ausstattung.
Die Berliner Galerie hat aus seiner Werkstatt einen heiligen
Georg zu Pferde das Ungeheuer besiegend, etwas weiter zurück
die Königstochter (Nr. 1160). Von demselben in der kaiserlichen
Galerie in Wien der heilige Ambrosius mit Heiligen (Nr. 594).
Es ist ein Altar mit fünf Bogen, von dem jeder einen Heiligen
auf Goldgrund enthält; in der Mitte der thronende heilige Ambrosius,
zu Seiten zehn Mitglieder einer geistlichen Bruderschaft in kleinen
Figuren. Ein jüngerer Verwandter, vielleicht Bruder der Vorigen,
Luigi Vivarim, thätig zwischen 1464 und 1503, steht unter der
Einwirkung des Bellini und gelangt bisweilen zu einer edlen An-
mut und Fülle. Aus seiner Schule stammen zwei Bilder der
Berliner Galerie, eine Maria mit dem Kinde und Engeln, im
Hintergrunde bergige Landschaft und eine Verkündigung, in den
Wolken der segnende Gottvater, die Taube des heiligen Geistes
herabsendend (Nr. 40 und 1148). Von Luigi Vivarini selbst
ausgeführt, in der kaiserlichen Galerie in Wien, Maria mit dem
Kinde und zwei musizierenden Engeln, in der Mitte hinter dem
Throne ein glatter grüner Vorhang, zu beiden Seiten desselben
Goldgrund (Nr. 595). Von demselben im Berliner Museum eine
thronende Maria mit dem Kinde und Heiligen: in einer Bogen-
stellung thront Maria, das segnende Kind auf dem Schosse, neben
ihr die heilige Katharina und die heilige Magdalena, vor den
Stufen männliche Heilige und zwei kleine musizierende Engel
(Nr. 38); dann eine thronende Maria mit dem segnenden Kinde
unter einem Kassettengewölbe, zur Seite und vorn männliche
Heilige (Nr. 1165). Ebendort aus der Schule der Vivarini ein
dreiteiliges Altarbild (Nr. 1163), welches im Mittelbild den thro-
nenden heiligen Hieronymus mit einem Kirchenmodell, zu den
Seiten die heilige Magdalena und die heilige Katharina zeigt; dann
eine Beweinung Christi, auf der der Leichnam Christi, mit halbem
Leibe aus dem Grabe ragend, von Maria und Johannes gehalten
wird. Aus der Werkstatt der Vivarini um 1470-1480 stammt
ebendort eine Altartafel in sechs Abteilungen: unten in der Mitte
die Ausgiessung des heiligen Geistes auf Maria und die Apostel,