Paduanische
Schule,
Jahrhundert.
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Padua begründet. Die kaiserliche Galerie in Wien hat von ihm
einen von Pfeilen durohbohrten heiligen Sebastian, vor einer
weiten Landschaft, oben in der Luft schweben drei aus Wolken
gebildete Männer zu Pferde (Nr. 282); ebendort acht Bildchen
nach dem berühmten Triumphzug Oaesars von ltlantegna, zu dem
sich die farbigen Kartons mit lebensgrossen Figuren in England
befinden (Nr. 283-290); in der Galerie zu Dresden eine heilige
Familie, Kniestück auf schwarzem Grunde, aus der späteren Zeit
des Meisters (Nr. 51); und eine dem Mantegna zugeschriebene
Maria mit dem Leichnam Christi als Kniestück, in einer Flussthal-
landschaft mit rötlichem Abendhimmel. In der Galerie zu Berlin
von demselben das Bildnis des Kardinals Luigi Scarampi auf
dunkelgrünem Grunde (Nr. 9); eine Darstellung Christi im Tempel
auf dunklem Grunde (Nr. 29), und ein nicht sicheres Bild des
Meisters, Maria in Halbfigur das vor ihr auf der Brüstung sitzende
Kind haltend, über ihr ein Fruchtgehänge, auf blauem Grunde
(Nr. 27). Der gemalte Rahmen zeigt, zwischen Gruppen von
Cherubim, elf kleine Engel mit den Leidenswerkzeugen, ebenfalls
auf blauem Grunde. Von einem Nachahmer des Mantegna besitzt
die Schweriner Galerie ein Altarbild, welches Christus am Kreuz
zwischen den Schächern darstellt, im Vordergrunde, unterhalb der
drei Kreuze sieht man die heiligen Frauen, Johannes, Gruppen
von Kriegern und den gläubigen Hauptmann (Nr. 627). Ein
Brustbild des heiligen Markus in einer Fensterumrahmung von
Mantegna befindet sich im Städelschen Institut in Frankfurt a. M.
(Nr. 18); in der Galerie zu Augsburg ein Kopie nach ihm, ein
Bruchstück des Triumphzuges des J ulius Caesar darstellend (Nr. 422).
Die Entwickelung der Venezianischen Schule vollzieht sich in zwei
besonderen Strömungen, von denen die eine die Schule von Murano,
dlß andere die Schule des Jacopo Bellini und seiner Nachfolger
bildet; beide erhalten ihre erste Anregung im Sinne der Renais-
sance von Gentile da Fabriano aus Ümbrien und von der Padua-
315911911 Schule. Antonio Vivarini, genannt Antonio da Murcmo,
täätig Seit etwa 1435, gestorben zu Venedig 1470, zeigt die Ein-
Vvfrkllllg des Gentile da Fabriano in der Lieblichkeit der schlanken
Figuren, in der freundlichen hellen Färbung, daneben aber noch
gotische Einliüsse. Das Museum in Berlin hat von ihm eine
Anbetung der Könige, vor einer offenen Strohhütte, in der Luft
Posaunenblasende Engel und Gottvater in der Glorie, die Orna-
mente und Geräte zum grossen Teil plastisch erhöht; dann die
Pfedella einer Altartafel in zwei Teilen, erste Reihe: drei Vor-
gange aus dem Leben der Maria, Darstellung im Tempel, Krönung
lllfd Geburt auf Goldgrund (Nr. 1058); in der zvwreiten Reihe:
Wieder drei Vorgänge aus dem Leben der Maria, die Vermählung,
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