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Holland.
in einer Landschaft kommen Reisende zu Wagen und Pferde her-
an, Bettler drängen sich an die Wagen, weiter voran ein Bauern-
paar im Zank, links zwei Jäger; und der Winter, ein Eisboot,
Schlitten und Schlittschuhlaufer auf einer Eisiiäche (Nr. 741A
und B); im Museum zu Schwerin ein jedenfalls fälschlich auf
den Meister benanntes Bild, eine Prügelei unter einem holländischen
Bettlertrupp (Nr. 490); im Museum zu Kassel eines der zierlich-
sten und feinsten Werke aus der Frühzeit des Meisters, eine
fröhliche Gasterei im Park, eine vornehme Gesellschaft an reich
besetzter Tafel, in der Landschaft noch mehrere Figuren (Nr. 192);
im Museum zu Braunschweig eine Zigeunerfamilie in einer
Ruine (Nr. 211); im Ferdinandeum zu Innsbruck ein vornehmer
Herr mit Gefolge, in eine Barbierstnbe tretend; und zechende
Bauern in einer Stube, braun in braun gemalt (Nr. 609 und 610);
im Museum zu Darmstadt Prinz Moritz, die Prinzen Friedrich
und Philipp Wilhelm und der Graf Ludwig von Nassau auf kleinen
ponyartigen Pferden, neben ihnen zu Fuss sechs Pagen, sämtliche
Köpfe von miniaturartiger Feinheit (Nr. 307); im Museum zu
Gotha der Reichtum, dargestellt durch einen Kavalier, der eine
Dame auf dem Nacken tragt, diese streut mit der Rechten Geld
aus, rechts ein betrunkener Mann, der seine Frau prügelt; und
die Armut, dargestellt durch einen blinden Mann in zerrissenen
Kleidern, der ein Bettelweib mit einem schreienden Kind auf dem
Rücken schleppt, im Hintergründe eine Bauernhütte und zwei
Bettler (Nr. 227 und 228). Adriaen Hanneman, geboren im Haag
1601, gestorben daselbst 1671, Schüler des Antony van Ravestijn,
nahm sich später van Dyck zum Muster, blieb aber matt und
grau in der Farbe. Er blieb 16 Jahre in England und kehrte
später nach dem Haag zurück. Die kaiserliche Galerie in Wien
hat von ihm das Bildnis des van Dyck, als lebensgrosses Brust-
bild; und das Bildnis Karls I. von England, als lebensgrosses
Kniestück (Nr. 879 und 880); im Museum zu Braunschweig:
ein Familienbildnis als musizierende Gesellschaft, Kniestück; das
Brustbild einer Dame; und ein weibliches Bildnis, Kniestück
(Nr. 223-225); im Museum zu Hannover das Bildnis der Maria
Stuart, Tochter Karls I., Gemahlin Wilhelms II. von Oranien, als
lebensgrosses Kniestück; und das ebenfalls lebensgrosse Kniestück
einer Dame (Nr. 175 und 176); im Stadelschen Institut zu Frank-
furt a. M. werden ihm ein männliches und ein weibliches Bildnis
zugeschrieben, Gegenstücke, beide in Halbiigur (Nr. 178 und 179).
Pieter Quast, vermutlich zu Amsterdam am Anfang des 17. Jahr-
hunderts geboren, gestorben im Haag zwischen 1645 und 1647,
malt, meist in kleinem Format, Bauernszenen, Trinkgelage, Bettler,
Barbierstuben und Schlägereien. In der kaiserlichen Galerie zu