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von Maria, Joseph, Hirten und Engeln angebetet, links die Hütte
mit Ochs und Esel, im llllittelgrunde der Landschaft der Zug der
drei Könige, rechts oben die Verkündigung an die Hirten.
Filippo Mazzola, geboren zu Parma, gestorben daselbst 1505, hat
Einflüsse von Padua her erfahren und zeigt neben tüchtigen natura-
listischen Zügen oft- eine anmutslose Härte. In der Galerie zu
Berlin von ihm eine thronende Maria mit dem Kinde und Hei-
ligen, der Vorhang des Thronbaldachins wird von zwei Engeln
zurückgehalten (Nr. 1109). Aus der Schule von Ferrara, vom
Ende des 15. Jahrhunderts, stammt eine heilige Familie im Felsen-
thal in der grossherzoglichen Sammlung in Oldenburg (Nr. 2).
Von Antonio da Crevalcone, thätig um 1480-1500 zu Bologna,
vor 1525 gestorben, der vornehmlich Blumen und Früchte malte,
hat die Berliner Galerie eine heilige Familie nebst dem kleinen
Johannes, seitwärts an zwei Pfeilern Gehänge von Orangen und
Piirsichen (Nr. 1146).
Die P aduanis ch e S chule der Renaissancemalerei beginnt mit
Francesco Squarcione (1394-1474). Von ihm befindet sich in der
Berliner Galerie ein gross empfundenes, breit behandeltes Bild der
Maria mit dem auf einer Steinbrüstung stehenden Kinde, hinter Maria
eiuVorhang mit Fruchtguirlanden, von je einem Kandelaber flankiert,
und Landschaft (Nr. 27 A). Fra Antonio da, Negroponte in Venedig
hat einige Züge von Squarcione, ist aber sonst handwerksmässig.
Von ihm hat das Ferdinandeum in Innsbruck eine Madonna auf
Goldgrund (Nr. 56). Ein treuer Nachfolger des Squarcione in
seiner gelegentlich miniaturartigen Weise ist Gregorio Schiavone,
seit 1441 in der Malerzunft zu Padua genannt. Eine thronende
Maria mit dem Kinde, jederseits ein Engelchen mit einer Wein-
traube, im Grunde Landschaft, besitzt von ihm das Museum in
Berlin (Nr. 1162). Im Museum zu Köln befindet sich ein Bild,
welches möglicherweise Jupiter und Merkur in der Gestalt ge-
wöhnlicher Sterblicher, bei Philemon und Baucis darstellt. Viel-
leicht stammt die Darstellung aus der Werkstatt des Squarcione,
oder ist eine Kopie nach ihm (Nr. 769). Michcle Giambono, in
Venedig um 1440 bis 1460 thatig, gehört zu den handwerks-
inassigen Nachfolgern der Maler des 14. Jahrhunderts. Eine
Magdalena von Engeln emporgetragen, auf Goldgrund, im Museum
zu Berlin (Nr. 1154) gehört ihm vermutlich an. Andrea Man-
tegna, geboren bei Padua um 1431, gestorben zu Mantua 1506,
erhielt seinen ersten Unterricht in der Akademie Squarciones zu
Padua, wurde aber schon von Florentiner Meistern beeinflusst,
später trat Mantegna in ein näheres Verhältnis zu Jacopo Bellini
und heiratete dessen Tochter. Mantegnas Ruhm wurde durch den
Freskenschmuck der Kapelle S. Christoforo in den Eremitani zu