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Holland.
und eine musizierende Gesellschaft von vier Herren und einer
Dame (Nr. 267-270); in der Galerie zu Oldenburg, in der Art
des Meisters, das Bildnis eines jungen Mannes (Nr. 267); im
Schlosse zu Aschaffenburg die Plünderung eines vornehmen
Hauses durch Soldaten, mit kleinen Figuren (Nr. 255).
Palamecles Palamedesz Stevacrts, geboren zu London 1607,
gestorben zu Delft 1638, jüngerer Bruder des Anton Palamedesz,
thätig zu Delft, malte Schlachten, Reiterangriffe und Kriegsszenen;
er starb jung. Ein Reitertreffen von ihm befindet sich in der
Galerie zu Dresden (Nr. 1327); in der kaiserlichen Galerie zu
Wien ein Reiterangriff auf eine Infanteriekolonne (Nr. 1090); in
der Pinakothek zu München zwei seiner leidenschaftlich bewegten
Gefechtsszenen (Nr. 492 und 493). Das Museum zu Stuttgart
hat von ihm ein Reitergefecht (Nr. 440); die grossherzogliche
Galerie zu Mannheim: eine musizierende Gesellschaft an einem
Tische sitzend; Soldaten im Quartier; und eine schwache Kopie
nach ihm, ein Kavalier mit mehreren Frauen, Männern und einem
Kind (Nr. 119-121); in der Galerie zu Oldenburg ein Reiter-
gefeeht (Nr. 216). In der Kunsthalle zu Hamburg befindet sich
von ihm oder seinem Bruder Anton: Landsknechte in einer Land-
schaft (Nr. 126). Von Jrm mm der Stufe, einem holländischen
Nachahmer des P. Palamedesz, hat das Germanische Museum in
Nürnberg ein Reitergefecht mit Erbeutung von Pferden (Nr. 347).
Willem Willemsz 12cm der Vliet, geboren 1586 zu Delft, gestorben
daselbst 1642, ist im Museum zu Leipzig durch das Bildnis
eines Mannes, Kniestück, vertreten (Nr. 501). Ebendort, angeblich
von Jan Goris van Vliet, geboren um 1610 zu Delft, Schüler
Rembrandts, das Brustbild eines Mannes (Nr. 360). Karel Fabri-
tius, geboren etwa um 1620 zu Delft, gestorben daselbst 1654,
war ein Schüler Rembrandts, zu Amsterdam und später zu Delfr.
thätig. Er malte Bildnisse und historische Darstellungen, stim-
mungsvoll und mit Benutzung der Wirkungen des Helldunkels, ähnlich
wie sein Meister. In der Berliner Galerie von ihm das Brust-
bild eines Mannes (Nr. 8l9A); im Museum zu Schwerin ein
junger Landsknecht, auf einer Holzbank sitzend und das Schloss
seiner Muskete reinigend, vor ihm ein Hund (Nr. 341); im Museum
zu Köln das Brustbild eines Mannes (Nr. 654d); im Ferdinandeum
zu Innsbruck Tobias, durch sein Weib verspottet (Nr. 600); in
der Pinakothek zu München von ihm zwei Bildnisse (Nr. 344
und 345). Egbert van der Poel, geboren 1621 zu Delft, gestorben
1664 zu Rotterdam, bildete sich unter dem Einflüsse der beiden
Saftleven und des älteren A. Coloma aus. Er malte mit Vorliebe
Feuersbrünste mit dem grellen Licht der Flammen und dem ängst-
lichen Getümmel der Menschen, Bauernseheunen und Strandan-