Ferrara und
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Schulen
Bolßgnav
Jahrhundert.
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der Zug der Könige heran (Nr. 49). Die kaiserliche Galerie in
Wien besitzt von Francesco Francia eine thronende Maria mit
dem stehenden, segnenden Kinde; neben dem Throne stehen männ-
liche und weibliche Heilige, und ganz vorn steht der kleine
Johannes in ein Fell gekleidet (Nr. 213). Von demselben Meister
in der Berliner Galerie eine Maria mit dem Kinde und Heiligen;
Maria thront in der Engelsglorie, im Vordergrund der weiten
Landschaft stehen männliche und weibliche Heilige (Nr. 122);
ebendort eine heilige Familie, im Hintergrund bergige Landschaft
(Nr. 125). Eine Madonna mit dem Kinde mit schönem landschaft-
lichen Hintergrunde im Museum zu Köln (Nr. 800) darf dem
Francesco Francia zugeschrieben werden. Die edle Form, der
unschuldsvolle Ausdruck, der tiefe gesättigte, dabei doch klare
Farbenton sind besondere Vorzüge dieses Bildes. Das Städelsche
Institut in Frankfurt a. M. hat von demselben Meister das Brust-
bild eines bartlosen Mannes in schwarzer Kleidung (Nr. 23).
Von ihm in der grossherzoglichen Sammlung zu Oldenburg eine
betende stehende Maria in Schleier und schwarzem, goldgerändertem
Überwurf in einer Landschaft (Nr. 63); in der Sammlung zu
Lützschena bei Leipzig eine Maria mit dem Kinde in edlen
Formen und holdseligem Ausdruck (Nr. 240). Giacomo Mancia,
der Sohn des Francesco ("t 1557), malt im späteren Stile seines
Vaters, ist aber öfter von den Venezianern beeinflusst und deshalb
frei von Sentimentalität. Unsicher nach Giacomo Francia benannt
1st eine Maria mit dem Kinde und Johannes in der Galerie zu
Dresden (Nr. 50); es ist vermutlich nur ein Werkstattbild. Die
Berliner Galerie hat ein mit J. Francia bezeichnetes Bild, eine
Maria mit dem Kinde und Heiligen darstellend nebst. dem kleinen
Johannes, im Hintergrund eine bergige Landschaft (Nr. 281),
eifendort ein zweites Bild von Giacomo und Giulio Francia (1487
bis nach 1543) Maria als Himmelskönigin darstellend, von Cheru-
bim umgeben, in der von Engeln getragenen Mandorla, unten
Heilige (NP- 287). Von Giacomo Francia besitzt das Museum in
Köln eine allegorische Darstellung, die Keuschheit als jugend-
liches Weib, in feine, den Körper kaum verhüllende Gaze gekleidet,
in der Rechten die Palme, in der Linken einen spiegelblanken
Schild haltend; im Hintergrunde der Landschaft fahrt links die
Keuschheit auf ihrem von Einhörnern gezogenen YVagen einem
Palast zu, während rechts die Unkeuschen dem Feuerschlunde
übergeben werden (Nr. 730 e). Ein Schüler des Francesco Francia
ist Amico Aspertini, genannt Amico Bolognese, geboren um 1475,
gestorben 1552; er hat die verschiedensten Einflüsse in seinen
Bildern verarbeitet. Von ihm hat die Berliner Galerie eine An-
betung der Hirten (Nr. 118): in der Mitte liegt das Christkind
Ehe, Cieerone. IV. 3