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Holland.
kleine Bildnis eines jungen Mannes, und das kleine Bildnis einer
Dame, Gegenstück zum vorigen (Nr. 1142 und 1143). Von A.
llllarienhof, dessen Lebensumstände unbekannt sind, er soll aus
Gorkum stammen und in Utrecht 1677 noch gelebt haben, besitzt
die Dresdener Galerie ein Werk, der Baumeister vor dem Herr-
scherpaare knieend (Nr. 1314). Von Willem Verswhuring, geboren
wahrscheinlich zu Gorkum 1657, gestorben daselbst 1715, hat das
Museum in Stuttgart ein Frauenzimmer, die Guitarre spielend
(Nr. 295). Andries Both, geboren zu Utrecht um 1606 oder 1609,
gestorben zwischen 1640 und 1650 in Italien, älterer Bruder des Jan
Dirksz Both, Schüler des Abr. Bloemaert, malte Sittenbilder in der
Art des Ostade. Die Kunsthalle in Karlsruhe hat von ihm den
Titusbogen zu Rom, davor Reiter, Maultiertreiber, Boccia-Spieler
und eine Herde (Nr. 319); im Städelschen Institut zu Frank-
furt a. M. von ihm eine italienische Küste, an der sich Gebäude
entlang ziehen (Nr. 249); im Museum zu Leipzig zwei Bauern
und ein Landsknecht Karten spielend, neben ihnen ein zweiter
Landsknecht, im Hintergründe die Magd (Nr. 566); und angeblich
von ihm ein römischer Krämer vor den Ruinen des Jupiter-
tempels, links andere Campagnolen, vermutlich richtiger eine alte
Kopie nach einem Jngendwerke von Jan Both (Nr. 567). Die
Kunsthalle in Hamburg besitzt von Andries Both fröhliche Land-
leute vor der Schenke (Nr. 16). Die Landschafter der Utrechter
Schule stehen noch sämtlich unter dem Einfiusse der Italiener,
sind Schüler Poelenburghs, auch wohl unter dem Einiiusse Claude
Lorrains weiter entwickelt, wie namentlich Jan Dirksz Both, ge-
boren zu Utrecht um 1610, gestorben daselbst 1652, ursprünglich
Schüler des Abr. Bloemaert, dann in Rom, später in Utrecht an-
sässig. In der Galerie zu Dresden befinden sich von ihm:
italienische Landschaft mit einer Bogenbrücke im Hintergrunde,
vorn zwei Reiter und ein Jäger mit seinem Hunde; Ruinen an der
Seebncht, in deren Schatten buntes Volk lagert; ein Weg über
baumreichen Grund mit einem Packesel und Reiter auf Eseln;
und ein Weg unter Bäumen im Thal, mit einem Maultier und
einem Reiter (Nr. 1270-1273); ebendort nach ihm die Brücke
unter dem Burgfelsen, auf dem Wege ein Mann auf einem Esel
und Fussgänger, auf der Brücke ein Hirt mit seiner Herde (Nr. 1274).
Eine italienische Landschaft von ihm, in der eine Brücke über
einen breiten Fluss führt, und in der eine Jagdgesellschaft von
Herren und Damen zu Pferde hält, besitzt das Museum in Berlin,
die Staffage könnte von J. B. Weenix gemalt sein (Nr. 863). In
der Pinakothek zu München ist Jan Both mit sechs Bildern ver-
treten, welche Landschaften mit grossartigen Felsen, breiten reich-
belaubten Bäumen und Aussichten in duftig verschwimmende