des
Schule
Utrechter
Jahrhunderts.
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Leipzig die Piazza Aracoeli in Rom mit dem Hauptaufgang zum
Kapitol (Nr. 278); im Museum zu Oldenburg eine Gebirgs-
landschaft mit Pferden, einem Soldaten und einem Bauer (Nr. 228).
Herman van Lin, genannt Stilheid, Gebnrts- und Todesjahr unbe-
kannt, lebte und wirkte in Utrecht, wo er von 1659 biS 1670
nachgewiesen ist; er war hauptsächlich Schlaohtenmaler. In der
Galerie zu Dresden befinden sich von ihm: ein Reitergefecht
unter einer Festung; ein Jagdzug mit Reitern; und die Rast der
Reiter im Hofe (Nr.1298Hl300); in der kaiserlichen Galerie in
Wien ein Gefecht zwischen Reitern und Fussvolk, im Mittelgrunde
rechts die Ruinen eines griechischen Tempels (Nr. 976); im Museum
zu Schwerin eine Reiterschlacht im Hochgebirge, in welcher
die Kämpfer teilweise barbarisch kostümiert, teils mit Harnischen
ausgestattet sind und wieder gegen Musketiere fechten, auf steiler
Höhe über dem Engpass liegen zwei Festungen (Nr. 601). Die
Kunsthalle in Karlsruhe hat von Stilheid eine Schlacht vor
Rom, im Vordergrunde scheuende und gestürzte Rosse und Flücht-
linge, rechts die Engelsburg (Nr. 324); die Czerninsche Galerie in
Wien besitzt von demselben Meister zwei kleine Tierstücke, Rin-
der (Nr. 135 und 136); und zwei kleine Landschaften, die eine
mit Esel und Kühen, die andere mit Packpferden und Figuren
(Nr. 200 und 201). Auch das mit Jan van Lin bezeichnete Reiter-
gefecht in der Nostizschen Galerie zu Prag (Nr. 84) dürfte von
Herman van Lin herrühren. Jan van Bijlcrt, geboren zu Utrecht
etwa 1603, gestorben daselbst 1671, Schüler des Abr. Bloemaert,
dann längere Zeit in Italien, wo er einer dem G. Honthorst ver-
wandten Richtung folgte. Im Museum zu Kassel von Bijlert die
Versucherin, ein in einen Pelzmantel gehülltes altes Weib bietet
einem mit ihrer Toilette beschäftigten jungen YVeibe ein goldenes
mit Edelsteinen besetztes Medaillen an goldener Kette an (Nr. 167);
im Museum zu Braunschweig von ihm Pfannkuchen- und
Waffelnesser; ein Mädchen, das Geld zählt und ein Mädchen mit
der Zither (Nr. 187 und 188); im Museum zu Hannover die fünf
Sinne, dargestellt durch einen Burschen, der sich den Saft einer
Weintraube in den Mund laufen lässt, durch einen zweiten, der
sich die Haut aufgerissen hat, durch ein Mandoline spielendes
Mädchen, durch einen dritten Burschen, der an einer Rose riecht,
und durch ein zweites Mädchen, Welches mit dem lächelnden Amor
in einen Spiegel schaut (Nr. 66); in der Harrachschen Galerie in
Wien die Pflege des heiligen Sebastian durch zwei Frauen, lebens-
grosses Kniestück (Nr. 68); im Museum zn Darmstadt ein
Schenke, der aus einer Kanne Wein in einen Römer giesst, halbe
lebensgrossc Figur (Nr. 428); im Stadtmuseum zu Königsberg
ein Gastmahl von Kriegern und Frauen, im Hintergrunde geschieht,