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Holland.
thätig in Utrecht, besitzt das Museum zu Hannover Diana mit
ihren Nymphen in einer Felsschlucht, sich zum Bade anschickend,
daneben Jagdhunde, die Figuren vielleicht von Bronckhorst oder
Cuylenborch gemalt (Nr. 200); in der Kunsthalle zu Karlsruhe
ein Enterich in Lebensgrösse (Nr. 343).
Nikolaus Knupfer, geboren zu Leipzig 1603, gestorben 1660
zu Utrecht, war um 1630 Schüler des Abraham Bloemaert zu
Utrecht, nahm sich aber auch Ad. Elsheimer zum Vorbiide. In
der Galerie zu Dresden von ihm das Bildnis des Künstlers selbst
und seiner Familie, zugleich als Darstellung des Sprichworts: „Wie
die Alten sungen u. s. wß: der Hausherr musizierend am Tisch
sitzend, seine Frau mit dem Jüngsten, das die Flöte bläst, und
noch zwei ältere Kinder mit Notenheften (Nr. 1258); im Museum
zu Schwerin von ihm: eine Allegorie auf die Jagd nach dem
Glück; in einer Nische eine Zeusstatue, die von einem Priester und
anderen verehrt wird, in der Mitte des Bildes Männer und Frauen
in antikem Kostüm eine nackte Frauengestalt umdrängend, die
von Merkur in die Lüfte gehoben und dem dort sichtbaren Jupiter
zugeführt wird, in der untenstehenden Gruppe beündet sich auch
der aus vollem Halse lachende Maler u. s. w.; Josephs Traum-
deutung im Kerker; die Fusswaschung der Apostel durch Christus
(Nr. 576-579). In der Galerie zu Kassel befindet sich ein grosses,
in malerischer Hinsicht hervorragendes Werk des N. Knupfer, die
sieben Werke der Barmherzigkeit: in einer Vorhalle verteilt ein
älterer Herr Brot an die Armen, andere Arme werden von Dienern
getränkt, im Vordergrunde eine Gruppe von Kranken, hinter denen
ein Arzt steht, im Mittelgrunde ein alter "Mann, der Kleidungs-
stücke au Bettler verteilt, im Hintergründe ein Leichenzug der
schwarzen Misericordia-Brüder (Nr. 191); im Museum zu Braun-
schweig von ihm Salomo, den fremden Göttern opfernd (Nr. 193);
in der Galerie zu Oldenburg eine schlafende Venus auf einem
Bette, neben ihr Amor, in der halbgeöffneten Thür steht ein Mann
im Anzuge eines holländischen Wirtes (Nr. 233); in der Nostizschen
Galerie zu Prag die aus dem Bade steigende Venus, auf welche
Blumen herabgestreut werden (Nr. 53). Jan van Bronchorst, 1603
bis etwa 1678, ist im Museum zu Braunschweig durch zwei
musizierende Gesellschaften und ein arkadisches Schäferkonzert
vertreten (Nr. 190-192). Gerard van Bronchorst, wird um 1665
in Utrecht genannt; er war, nach dem folgenden Bilde im Museum
zu Schwerin zu schliessen, ein Schüler Poelenburghs: dasselbe
stellt Diana mit ihren Nymphen im Bade vor (Nr. 116). Abraham
van Ouylenborch, nach seinen Bildern ein Schüler oder Nachfolger
des O. Poelenburgh, war noch um 1660 in Utrecht thätig. Im
Schweriner Museum von ihm zwei Reiter in einer Felsgrotte,