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Italien.
zeitsmahl mit lllusik und Tanz, die Heilung des Vaters und die
Offenbarung des Engels (Nr. 142 und 149). Aus derselben Schule
und der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts angehörend, in der
Galerie zu Darmstadt eine Maria. mit dem segnenden Christus-
kinde in einer Mandorla mit acht Engelsköpfen auf Goldgrund
(Nr. 513); im Museum zu Köln eine Maria mit dem Kinde und
Heiligen in einer Rundung (Nr. 730k). Ebendort zwei dem
Tiberio di Assisi zugeschriebene Bilder, eine Heilige mit Palme
und Siegesfahne und eine Heilige in der Rechten eine Palme
haltend (Nr. 778 und 779). Im städtischen Museum in Leipzig
befindet sich ein Freskogemälde der Umbrischen Schule vom Ende
des 15. Jahrhunderts aus Orvieto stammend und den Erzengel
Michael im Harnisch darstellend (Nr. 480). Das Bild wird dem
Eusebio di San G-iorgio von Perugia, Schüler des Perugino, nach-
weisbar bis 1527, zugeschrieben. Bernardino Betti Biagi, genannt
Pinturicchio, geboren 1455, gestorben 1513, scheint ein Schüler
des Perugiuo gewesen zu sein, folgt aber mehr der zur reichen
dekorativen Ausstattung neigenden älteren Umbrischen Schule.
Er zeigt trotz fehlender ernster Naturstudien und einer gewissen
Handwerksmässigkeit dennoch eine heitere Freude an der Pracht
des damaligen Lebens und vermeidet jenen Zug peruginischer
Süsslichkeit, der den Schöpfungen des Perugino eigen ist. Die
Galerie in Dresden hat von Pinturicchio das Brustbild eines
Knaben auf einem reichen landschaftlichen Hintergrunde
(Nr. 41); im Museum zu Schwerin eine alte Kopie nach ihm,
eine jugendliche Heilige in blondem Haar auf hellem Grunde dar-
stellend (Nr. 823); im Berliner Museum ein Reliquiarium aus
der Frühzeit des Meisters, den Kirchenvater Augustinus nebst
den Heiligen Benedikt und Bernhard auf blauem Himmel mit
leichten Wolken darstellend (Nr. 132A), und eine Maria mit dem
Kinde auf dunklem Grunde (Nr. 143); im Museum zu Breslau
eine Madonna mit dem Kinde und dem heiligen Hieronymus
(Nr. 851). Eine Maria. das Kind verehrend nebst dem kleinen
Johannes und Engeln in der Berliner Galerie (Nr. 138) stammt
aus der Schule von Perugia um 1500 und steht der Art des
Pinturicchio sehr nahe.
Die älteste Renaissancemalerei von Ferrara und Bologna ist
mit der in Modena und Parma geübten durch vielfache Einflüsse
verknüpft, die von der Paduaner Schule des Squarcione ausgehen.
Marco Zoppo, thatig um 1468-1498 zu Padua, Venedig und Bo-
logna, ist ein Schüler des Squarcione. Seine Bilder zeigen meist
ernste, aber ungeschickte Gestalten; von ihm hat die Galerie in
Berlin eine thronende Maria mit dem Kinde und Heiligen, im
Hintergrunde bergige Landschaft (Nr. 1170). Die kaiserliche