Tiermaler u.
Jahrh.
in Antwerpen u.
Brüssel.
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im Kampf mit einem Eber (Nr. 303 und 304). Paulus de Vos,
geboren zu Hulst um 1590, gestorben zu Antwerpen 1678,
Bruder des Cornelis de Vos, Schwager und wahrscheinlich auch
Schüler, sicher ein Nachahmer des Frans Snyders. Sein erster
Lehrer war David Remeens in Antwerpen. Die Vortragsweise
des Vos ist glatter und sein Farbenton weniger kräftig, als dies
bei Snyders der Fall ist. Die Galerie in Dresden hat von
P. de Vos ein Paradies, eine baumreiche Landschaft, in der
wilde und zahme Tiere einträchtig neben einander wohnen
(Nr. 1200); in der Münchener Pinakothek von ihm zwei Bilder,
eine Bärenhetze mit vielen Hunden; und ein Paradies mit vielen
Tieren, im Hintergrunde die Erschaffung der Eva (Nr. 961 und 962);
im Museum zu Kassel ein Fuchs mit einem toten Rebhuhn vor
sich, der von zwei Jagdhunden angefallen wird (Nr. 107); im
Museum zu Hannover ein Bär, der sich gegen Hunde verteidigt
(Nr. 589); in der Galerie zu Augsburg ein Leopard, der sich gegen
Hunde verteidigt (Nr. 116); ein Wildschwein von mehreren Hunden
verfolgt (Nr. 149); und ein Kampf zwischen zwei Bären und
mehreren Hunden (Nr. 154); im Schlosse zu Aschaffenburg eine
Bärenhetze (Nr. 69); und eine Wildschweinhetze (Nr. 95), Gegen-
stück zum vorigen. Daniel Seghers, geboren zu Antwerpen 1590,
gestorben daselbst 1661, Schüler seines Vaters Peeter und vor-
nehmlich des Jan Brueghel, thätig zu Antwerpen und Mitglied des
Jesuitenordens daselbst, ist einer der vorzüglichsten Blumenmaler.
Er malte meist Blumenguirlanden um Mittelgrnppen mit biblischen
Gegenständen, welche von den bedeutendsten damaligen Künstlern
herrührten. Die Blumen des Seghers sind mit Geschmack ange-
ordnet, leicht und in prächtigen Farben gemalt. Die Dresdener
Galerie besitzt von ihm: zwei Blumensträusse, jedesmal in einem
Glase mit Schmetterlingen (Nr. 1201 und 1202); und vier blumen-
umwundene Steinreliefs, von denen eines die Anbetung der Hirten,
drei andere Maria mit dem Kinde darstellen (Nr. 1203-1206);
ebendort von einem Nachahmer ein Steinrelief der heiligen Familie
von Blumen umrankt (Nr. 1207;. Das Museum in Berlin hat von
Seghers ein Steinrelief, welches zwei nackte spielende Kinder dar-
stellt, von Erasmus Quellinus gemalt, um welches sich ein reiches,
von Schmetterlingen nmflogenes Blumengewinde legt; und ein
Steinrelief mit Maria, dem Christkinde und dem kleinen Johannes,
welches wieder von einem Blumengewinde und dasselbe umschwär-
menden Schmetterlingen umgeben ist (Nr. 976 und 978). In der
kaigerlißhen Galerie zu Wien von demselben Meister: drei grau
in grau gemalte Steinreliefs, eine Madonna und zweimal die heilige
Familie darstellend, jedes reich mit Blumengewinden umgeben
(Nr. 1233-1235); eine goldene Monstranz in einer Nische, an
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