d. 17. Jahrh.
Schlachtenrnaler
in
u. Brüssel.
Antwerpen
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Antwerpener und Brüsseler Schlachten- und Reiter-
maler des 17. Jahrhunderts. Wie in allen übrigen Zweigen
der Malerei, so hatte Rubens auch in der Schlachtenmalerei schon
auf die Italiener anregend gewirkt; indes schlief bei diesen die
vom Historischen so ziemlich losgelöste, nur die Darstellung eines
allgemeinen, nach Farben und Liehtmassen angeordneten Kampf-
getümmels bezweckende Richtung bald wieder ein, während sie
bei den Niederländern und Deutschen mit neuer Kraft nach dem
Vorbilde des Rubens aufgenommen und fortgesetzt wurde. PöeteT
Snaycrs, geboren zu Antwerpen 1592, gestorben zu Brüssel etwa
1667, Schüler des Sebastiaen Vrancx, thatig zu Antwerpen und
vornehmlich in Brüssel, malte Bildnisse und Landschaften, Ge-
fechte und Schlachten, letztere bildeten später sein Hauptfach
Er war der Lehrer des van der Meulen. Das Museum zu Dres-
den besitzt eine Anzahl seiner Bilder: das Gefecht bei der Wind-
mühle, Reiter stürmen die Anhöhe des Mittelgrundes; ein Reiter-
gefecht, in der MÄitte zwei Reiter auf Schimmeln im Kampfe,
beide sind Gegenstücke und Jugendarbeiten des Meisters (Nr. 1106
und 1107); die Plünderung eines Dorfes durch Soldaten (Nr. 1108);
Räuber im Walde, bei einem geplünderten Reisewagen, links nahen
Soldaten; Räuber vor einem Dorfe, welche Wagen anhalten,
Gegenstück zum vorigen (Nr. 1109 und 1110); und aus der späteren,
Zeit des Meisters, in veriiachter Malweise, zwei Gegenstücke
Reiter in einem Hohlwege, und ein Reiter und andere Personen
in einsamer Felsenschlucht (Nr. 1111 und 1112). Die Berliner
Galerie hat von Snayers einen Waldweg mit Fusswanderern, in
der Ferne eine Ortschaft (Nr. 751). In der kaiserlichen Galerie
zu Wien befinden sich von ihm unter anderen eine Anzahl Bilder,
welche die Kriegsthaten des Erzherzogs Ferdinand und des Feld-
marschalls Octavio Piccolomini darstellen: eine grosse Feldschlacht
in einer weiten Ebene, eine grosse Kavallerieattacke füllt den
Mittelgrund und scheint den Ausschlag zu geben; eine Gebirgs-
landschaft mit einem Schlosse, mit Reisenden und einer Schaf-
herde staffiert; ein Reitertrupp vor einem Wirtshause haltend,
umher lagerndes Fussvolk; ein Schlachtfeld, auf dem die Leichen
geplündert werden, im Vordergrunde eine Reiterschar mit dem
Anführer, Seitenstück zum vorigen Bilde; ein Reitergefecht auf
einer steinernen Brücke und am Ufer daneben; der Entsatz von
Löwen durch die Truppen des Kardinal-Infanten Ferdinand und
des Feldmarschalls Piccolomini, die Belagerer unter hlarsghall
Chatillion und Prinz Friedrich von Oranien wenden sich zum
Fliehen; das Bild gehört zu einer Folge von 12 Darstellungen,
sämtlich in der kaiserlichen Galerie zu Wien, die in der Kom-
position übereinstimmen, indem dreiviertel der Bildfläche von der