Urnbrische
Schule,
Jahrhundert.
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Beiwerk meist zierlich und reich durchgeführt. Eine Anbetung
der Könige in der Galerie in Dresden (Nr. 42) ist irrtümlich
als Marco Palmezzano bezeichnet. Ein heiliger Sebastian mit
vier römischen Kriegsknechten zu seinen Füssen und im Mittel-
grunde einen Kampf zwischen einem Reiter und Fussgängern zeigend,
in der Kunsthalle zu Karlsruhe (Nr. 405) könnte eher als eine
Schöpfung des Palmezzano gelten. Ein kreuztragender Christus
im Stadtmuseum zu Königsberg wird demselben Meister zu-
geschrieben (Nr. 24). Das Museum in Berlin hat von ihm
mehrere Bilder: eine Geburt Christi, mit zwei anbetenden Hirten,
im Hintergrunds Ruinen eines Palastes und bergige Landschaft,
in der sich der Zug der Könige heranbewegt (Nr. 131); eine
thronende Maria mit dem Kinde und Heiligen mit einem Ausblick
auf die Landschaft durch die Arkaden (Nr. 1087); Christus das
Kreuz tragend auf dunklem Grunde in lebensgrosser Halbfigur
(Nr. 1129), und der auferstandene Christus, vor dem Kreuze stehend
mit bergiger Landschaft, in der zwei Apostel und zwei heilige
Frauen erscheinen (Nr. ll29A). Als erster Lehrer seines grossen
Sohnes ist Giovanni Santi von Urbino (1494) von Interesse, der sich
wohl unter dem Einflusse des Melozzo und des Piero della
Francesca ausbildete. Seine Bilder geben schlichte Gestalten, die
nur in der Madonna und dem Kinde ein Streben nach Lieblich-
keit zeigen. Eine thronende Maria mit dem Kinde und Heiligen
von ihm besitzt das Museum in Berlin (Nr. 139). Einer der be-
deutendsten Schüler des Piero della Francesca war Luca. ßlignorelli
von Oortona (1441-1523). In seinen Darstellungen äussert sich
eine herbe Kraft, dramatisches Leben und eine Begeisterung für
(188 Nackte ähnlich wie bei Michelangelo Buonarroti. Signorelli
läat virälleicht die Ölteehnik seiner Tafelbilder dem direkten Ein-
usse es Justus van Gent zu danken. Die Galerie in Dresden
hflt von Signorelli zwei bemalte Pilaster (Nr. 36 und 37); auf dem
elnen erscheinen auf blauem Grunde drei Heilige übereinander,
9136m auf dem zweiten. Die kaiserl. Galerie in Wien hat von
lhm elne Verkündigung (Nr. 435). Das Schlafgemach der Maria
Wind durch eine Säule in zwei Teile geteilt; in dem einen Teil
knlet Alarm, in dem anderen erscheint der verkündende Engel,
hinter dnm mfin durch eine Bogenöffnung eine Brücke sieht, über
Welche eln Rellier nnd drei Gewaiinete ziehen, in der Luft schwebt
der heilige Gelst in Gestalt einer Taube. Ebendort ein Bild aus
der Schule des Sisnm-elli, die Anbetung der Hirten darstellend
(Nr. 435) Unter einem Hüttendach, zu dessen beiden Seiten je
ein Engel Snhweblv liegt das nackte Kind mit der rechten Hand
den Segen erteilend, Zwei Hirten treten zu der heiligen Familie
heran, in der Landschaft, im Hintergrunde, sieht man die Ver-