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Südliche
Niederlande.
(Nr. 653a); im Museum zu Hannover eine heitere Gesellschaft
an gedeckter Tafel beim Nachtisch (Nr. 478). Das Ruclolfinum in
Prag hat zwei Bilder von Ryckaert aufzuweisen: eine Frau in
einer Stube einem armen alten Mann einen Labtrunk reichend;
und der Wundarzt einen alten Mann am Fusse operierend, hinter
beiden eine alte Frau (Nr. 594 und 595); im Museum zu Breslau
eine ländliche Abendmahlzeit in einer Bauernstube (Nr. 93), wahr-
scheinlich aus der Werkstatt des Meisters; in der Harrachschen
Galerie zu Wien von ihm die Plünderung eines Hauses durch
Soldaten (Nr. 69); in der Czerninschen Galerie zu Wien eine
Bauerngesellschaft in einem YVirtshause; und eine musikalische
Unterhaltung von Herren und Damen, beides Gegenstücke (Nr. 220
und 221); in der grossherzogl. Galerie zu Mannheim: spielende
Männer, denen andere zusehen; ein Schuster, nebenwelchem eine
spinnende Frau sitzt; eine am Spinnrocken eingeschlafene Frau,
im Hintergrunds ein zartliches Paar; und ein Gelehrter mit dem
Homunculus in einem Glase, neben ihm eine alte Frau und ein
Kind (Nr. 292-295); im Städelschen Institut zu Frankfurt a. M.
eine Küche, in der Mitte der Metzger mit einem Bierglase in der
Hand; und eine Hochzeit von Zwergen (Nr. 159 und 159a); im
Museum zu Leipzig ein Alchimist mit seiner Frau im Labora-
torium; und ein Schuster mit seinem Gesellen in der Werkstatt,
im Hintergrunde eine Alte und zwei andere Gesellen (Nr. 350 und
351). Gonzalcs Coques, geboren 1618 zu Antwerpen, gestorben
daselbst 1684, Schüler des Peeter Brueghel HL, dann des David
Ryckaert des Jüng., ausgebildet unter dem Einflusse des van Dyck,
malte Bildnisse in kleinem Massstabe von vorzüglicher Durch-
führung, besonders gut gelangen ihm Gruppenbilder. Ein solches
Familienbild, einen Herrn und eine Dame sitzend, vorn rechts zwei
schreitende junge Männer, in der Mitte ein Fräulein und zwei
Knaben unter einem Zeltvorhange auf der Terrasse eines Hauses
darstellend, besitzt von ihm die Galerie in Dresden (Nr. 1097).
Im Berliner Museum von Coques das Bildnis des jungen Cor-
nelis de Bie, neben einem Tische sitzend, Kniestück in etwa ein
Viertel Lebensgrösse (Nr. 864B); in der kaiserlichen Galerie zu
Wien von ihm und Lucas Achtschellinck, der die Landschaft
malte, Rudolf von Habsburg und der Priester: der Messner mit
Glocke und Laterne reitet voran, ihm folgt der Priester auf einem
Falben, hinter ihm schreitet zu Fuss und entblössten Hauptes der junge
Graf von Habsburg, der nachmalige Kaiser (Nr. 763). Das Museum
in Schwerin hat von Coques: ein Maleratelier mit dem in einem
Lehnsessel sitzenden, Laute spielenden Künstler, vor ihm Früchte,
angelehnt und an den Wänden mehrere Bilder im Stil verschiedener
bekannter Meister (Nr. 148); das Bildnis eines wohlbeleibten be-