jahrh.
Sittenmaler
in
Antwerpen
Brüssel.
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Herbst und Winter, durch einen jungen Mann mit einem Mädchen
bei blühenden Rosen, durch Bacchus bei einer Weinlaube und
durch zwei alte Leute, die sich an einem Kohlenbecken wärmen
(Nr. 177); in der Galerie zu Augsburg zwei Hirsche, von Hunden
angegriffen, mit Landschaft (Nr. 111). Peßter vom Halm, geboren
zu Antwerpen 1612, gestorben daselbst 1687, ist im Museum zu
Kassel durch eine Sündiiut vertreten, Menschen und Tiere mit
dem Wasser ringend, im Hintergründe die Arche (Nr. 154). Von
Theodor Roelands, thätig in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
in Antwerpen, hat das Rudolfinum in Prag einen Zahnarzt, im
Begriff einem Patienten einen Zahn auszuziehen, daneben mehrere
Personen, lebensgrosses Kniestüek (Nr. 579). Clzristofel Jacob vom
der Lamm, geboren um 1615, wahrscheinlich zu Brüssel, gestorben
zu Antwerpen 1651, Schüler seines Vaters Jacob, ist im Museum
zu Kassel durch eine Gesellschaft beim Kartenspiel vertreten
(Nr. 272); im Museum zu Gotha durch eine Tanzgesellschaft in
einem Gartensaal, und durch eine Gesellschaft von vier Kavalieren,
zwei Damen und einem Pagen (Nr. 62 und 63). David Ryckaert
d. Jüng. (III), geboren zu Antwerpen 1612, gestorben daselbst 1661,
Schüler seines gleichnamigen Vaters, unter dem Einflusse von
Brouwer und Teniers d. J. weiter ausgebildet, malte ähnliche Szenen
wie jene und in seiner späteren Zeit mit Vorliebe Teufeleien und
Hexenspuk, von reicher Phantasie zeugend. Die Galerie in Dresden
hat von ihm: eine Bauernstube mit zechenden Bauern; das Sprich-
wort „A1t und Jung gleichgethan" durch das Treiben einer Bauern-
familie in ihrer Stube veranschaulicht; derselbe Gegenstand in
anderer Behandlung; ein Stillleben mit der Katze; und ein Still-
leben mit dem Knaben und dem Kreisel (Nr. 1092-1006); im
Berliner Museum der Dorfnarr, ein halbwüchsiger Bursche von
einem Lehrjungen gehänselt; und der Dorfarzt einem Bauer das
Bein bepflasternd (Nr. 85GB und G); in der kaiserlichen Galerie
zu Wien: die Plünderung eines Dorfes durch einen Soldatentrupp
mit vielen Figuren; die Dorfkirmes mit einer tanzenden und
schmausenden Menge, Musikanten, einem von der Jagd kommenden
Kavalier zu Pferde u. a.; die Hexe in einer Höhle von Gespenstern
bedrängt; ein greiser Gelehrter in seinem Studierzimmer sitzend;
und eine Küche, in der eine alte Frau beschäftigt ist (Nr. 1204-1208).
Die Pinakothek in München besitzt von Ryckaert ein in der Art
von Jordaens durchgeführtes Bohnenfest und eine, in einem gol-
digen Tone gehaltene Darstellung spielender Gassenjungen 932
und 933); im Museum zu Schwerin von ihm das Innere eines
Bauernhauses mit Bauern und Hühnern; und musizierende Per-
sonen in einer Stube (Nr. 914 und 915); im Museum zu Köln ein
Schuster in seiner Werkstatt, seine spinnende Frau und ein Kind
Ebe, Cicerone. IV. 22