Sittenmaler
17. Jahrh. in
Antwerpen
Brüssel.
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seum in Berlin hat vom jüngeren Teniers: die Bauern beim
Puifspiel (Nr. 856); das Selbstbildnis des Künstlers, der mit seiner
Familie auf der Terrasse eines Landhauses sitzt (Nr. 857); die
Versuchung des heiligen Antonius, wo der im Gebet begriffene
Heilige von Üngetümen erfasst und auf eine junge Frau mit einem
Weinglas in der Hand aufmerksam gemacht wird; das Sakrament
der Wunder der heiligen Gudula, zwei Engel tragen schwebend das
Sakrament, unten die Gudulakirche zu Brüssel; eine vornehme
Gesellschaft beim Mahle; eine vlämische Kirmes; die Marter der
Reichen im Fegefeuer mit zahlreichen Teufelsfratzen; und Neptun
und Amphitrite, auf dem die Mittelgruppe nach Rubens kopiert
ist (Nr. 859, 866A bis Die kaiserliche Galerie in Wien ist
Wieder verhältnismässig reich an Werken Teniers des Jüngeren, sie
enthält 18 Bilder desselben: Abraham im Begriff, seinen Sohn
Isaak zu opfern; ein Saal der Brüsseler Gremäldesammlung des
Erzherzogs Leopold Wilhelm, in dem die Treffsicherheit des
Meisters in der Nachahmung des Stils anderer Meister bedeutend
hervortritt; dann Kirmesse, Bauernhochzeiten, Küchenstücke; die
Plünderung eines Dorfs durch Räuber; das Vogelschiessen in
Brüssel; Ställe mit Kühen, Schafen und Ziegen, nebst Figuren-
staffage u. a. (Nr. 1289-1307). Die Art des Teniers, die biblischen
Stoffe wie Szenen aus dem Bauernleben seiner Zeit aufzufassen,
zeigen auch Lot und seine Töchter und der verlorene Sohn in
der Pinakothek zu München (Nr. 917 und 918); ebendort von
ihm eine Anzahl vortrefflicher kleiner Bilder aus dem Wirtshaus-
leben der unteren Stände: ein einzelner rauchender Bauer, ein
anderer, der sich neben seinem Bierkrug mit dem Geigenspiel er-
götzt, und ähnliches (Nr. 909, 911-915); dann die Darstellung
von Kneipen, in denen die Bauern bei Würfeln, Bier und Tabak
versammelt sind (Nr. 902-904, 908, 907 und 910); und aus dem-
selben Kreise eine Wachtstubenszene (Nr. 916), und die Darstellung
eines Alchimisten mit seinem Gehilfen (Nr. 906). Eine andere
Seite humoristischer Darstellung erschliesst sich der Meister durch
seine Aifen- und Katzenbilder, auf denen diese Tiere, nach Art
der Menschen aufgeputzt, tafeln, rauchen und musizieren (Pina-
kothek Nr. 920-922); ebendort befinden sich von ihm Bilder, auf
denen die Landschaft die Hauptsache ist (Nr. 923 und 924); dann
vier Ansichten aus der Galerie des Erzherzogs XViIheIm in Brüssel
(Nr_ 926-929), die in charakteristischer Weise die Bilder der ver-
schiedenen Meister wiedergeben; auch ein nach einem Kupfer-
stich von Call0t gemalter grosser Jahrmarkt in Florenz ist vor-
handen (Nr. 925). Ein phantastisches Hexenbild ebendort (Nr. 919)
besteht aus lauter Merkwürdigkeiten eines Naturalienkabinetts. Im
ganzen besitzt die Pinakothek von Teniers 28 Bilder, an denen