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Niederlande.
Südliche
einer singenden und trinkenden Bauerngesellschaft, die neben einem
Fasse sitzt, noch andere Personen im Hintergrunde (Nr. 310 und
311); im Museum zu Gotha eine Kopie nach ihm: ein Streit
zwischen Bauern in der Schenke (Nr. 115); im Stadtmuseum zu
Königsberg Bauern beim Kruge sitzend (Nr. 79). In der
Kunstsammlung zu Basel werden Brouwer nicht mit Wahrschein-
lichkeit zugeschrieben: ein alter Handwerksmann, und eine alte
Frau (Nr. 152a und b); ein Bild in der Sammlung zu Lütz-
schena, Bauern beim Brettspiele, soll von Andries Buth oder
Brouwer gemalt sein (Nr. 238), ist aber jedenfalls ein vortrefflich
ausgeführtes WVerk. David Temcrs der Jüngere, geboren zu Ant-
werpen 1810, gestorben zu Brüssel 1690, beherrscht erst die von
seinem Vater und Brouwer dargestellte kleine YVelt mit sieherster
Meisterschaft. Niemand hat besser die Handrische Landschaft
wiedergegeben, mit dem grauen feuchten Himmel, dem frischen
Grün, den Ziegelhausern mit fllreppengiebel und Storchnest, den
braunen Kanälen und den gastfreundlichen Schenken, bevölkert
mit dicken runden Bauerngestalten und kleinen rundlichen Frauen.
Teniers ist eigentlich nur bei seinen Rauchern und Trinkern recht
zu Hause, seine kirchlichen Bilder sind ohne Bedeutung, oder sind
in Genrebilder verwandelt. Teniers malt auch teuflische Fratzen-
bilder wie sein Vater, dann humoristische Affenbilder u. a. Er
ist zuerst Schüler seines Vaters, dann unter dem Einflusse des
Rubens und vornehmlich des Brouwer weitergebildet; seine Thätig-
keit entwickelt sich in Antwerpen und später in Brüssel. Die
Anzahl der Bilder des Teniers ist sehr gross; dieselben sind fast
in allen deutschen Galerien reichlich vorhanden. Allein das Mu-
seum in Dresden besitzt von ihm 24 Bilder, welche Land-
schaften mit Hirten und Herden, Bauern in der Schenke trinkend
und rauchend, Frauen bei der Bleiche, Fischer am Dünenstrande,
einen Alchimisten, Würfler im Wirtshaus, das Selbstbildnis des
Meisters im Wirtshaus, Dorfkirmessen, die Versuchung des heiligen
Antonius, die Befreiung des Petrus aus dem Gefängnis u. a. mit
feiner Beobachtung und sicherer Technik darstellen (Nr. 1064 bis
1085, 1085A und B). Ebendort eine Kopie nach ihm, die Hexen-
küche, in der eine alte Zauberin, umgeben von Spukgestalten.
waltet (Nr. 1086); und von Schülern oder Nachahmern eine Magd
und ein zärtlicher Alter im Kuhstalle; und ein schlafender junger
Bauer in der Schenke (Nr. 1087 und 1089). Ein in der Dres-
dener Galerie befindliches Bild „V0r der Küche" ist gemein-
schaftlich von Teniers d. Jüng., Nik. van Veerendael und Carstian
Luyx gemalt, die Küche mit dem Koch und seinem Gehilfen von
Teniers, von Veerendael die Blumen auf dem Tische und von
Luyx das Stillleben von toten Vögeln u. a. (Nr. 1091). Das Mu-