Sittenmaler
17. Jahrh. in
Antwerpen
Brüssel.
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mit dem jungen Zecher (Nr. 886, 888-891). In den Bildern der
dritten Periode des Meisters, aus seinen letzten Lebensjahren,
ordnen sich die Lokalfarben noch mehr dem immer kühler und
grauer werdenden Gesamttone unter, zeigen aber zugleich eine
grosse Feinheit und Sicherheit der iilaltechnik. In diese Zeit ge-
hören die singenden Bauern am Fasse, der eingeschlafene Wirt,
die Soldaten beim Spiel und die Trinkstube mit der Frau, die ein
Branntweinglas hält (Nr. 892-894 und 996). Ebendort von Brouw-
er: zwei rauchende Bauern auf einer Bank am Kamin (Nr. 881);
eine Schlägerei von fünf Menschen, im Hintergrunds der Wirt
(Nr. 882); sechs Bauern rauchend um einen Schenktisch sitzend
(Nr. 887); und Bauern am Kaminfeuer in der Schenke (Nr. 895).
Eine Bauerngesellschaft, lixlänner und Weiber, nach dem Mahl an
einem Tische Sitzend, im Museum zu Schwerin (Nr. 117), kann
wohl von Brouwer herrühren. Im Museum zu Stuttgart von
ihm ein alter Mann, welcher Geld zählt (Nr. 288); und ein Bauer,
der am Fusse operiert wird (Nr. 298), möglicherweise eine Kopie;
in der Kunsthalle zu Karlsruhe der Zahnarzt, einem Bauer den
Zahn befühlend, dahinter dessen Frau und Kind und ein zweiter
Bauer, ein Werk aus der Frühzeit des Meisters; und ein Bauer
vor einer Bretterwand schlafend, im Hintergrunde drei zechende
Bauern (Nr. 191 und 192); in der Czerninschen Galerie in Wien:
ein Geiziger mit seinem Geldsack (Nr. 76); ein Doribader, einen
jungen Bauernburschen am Arme verbindend (Nr. 77); und ein
kleiner männlicher Kopf (Nr. 101); in der Schönbornschen Galerie
zu WVien eine chirurgische Operation (Nr. 69); im Ferdinandeum
zu Innsbruck ein lachender Mann mit einem Handkorb am
Rücken, einen Zinnkrug mit beiden Händen haltend (Nr. 712);
und, in der Art des Meisters, eine trinkende und rauchende Ge-
sellschaft; und ein Trinker schlafend, vor einem Weinglas am
Tische sitzend (Nr. 713 und 714). Das grossherzogliche Museum
in Mannheim hat von Brouwer einen Arzt, der einen Mann am
Rücken operiert, zur Seite sein Gehilfe und ein an Kopf und Arm
verbundenes Kind (Nr. 241 und 242); im Museum zu Darmstadt
ein trunkener Bauer, singend und mit dem Bierglas in der Hand
an einem Tische sitzend, ein anderer ihm zuredend, während ein
dritter zur Thür herausgeht; und angeblich von ihm vier Bauern
in einer Stube (Nr. 345 und 346); im Städelschen Institut zu
Frankfurt a. M.: ein Bauer, der am Fuss operiert wird; ein
anderer, der am Rücken operiert wird; und "Bittere Arzenei"
(Nr. 147-149); ebendort von ihm ein betrunkener Bauer, singend,
mit einem Krug in der Hand (Nr. 149 a). Im Museum zu Leipzig
befindet sich in der Art des Browers eine Bauernstube mit drei
trinkenden und rauchenden Bauern; und eine Dorfschenke mit