Antwerpener Schule,
der
Grossmaler
Jahrhundert.
325
zelten an leichten Ketten über die Leiber der Menschen wegge-
führt, die unter den Rädern am Boden liegen (Nr. 1740); im Museum
zu Hannover von ihm zwei Bilder mit spielenden Kindergenien
(Nr. 604 und 605); im Ferdinandeum zu Innsbruck Susanne. und
die beiden Alten (Nr. 702); im Schlosse zu Aschaffenburg, ver-
mutlich von ihm nach Rubens, eine Schweinsjagd in einem Walde
mit vielen Figuren (Nr. 161); im Museum zu Gotha Europa auf
dem bekränzten Stier, welcher vom Ufer ins Meer hinausspringt,
in der Luft schweben zwei Amoretten (Nr. 21); im Städelschen
Institut zu Frankfurt a. M. eine Feuersbrunst bei Nacht (Nr. 162).
l-Villczn van Herp der Ältere, geboren 1614 zu Antwerpen, gestorben
daselbst 1677, Schüler des Damian Wortelmans und später von
Rubens beeinflusst, ist im Museum zu Schwerin durch Christus
bei Martha und Maria vertreten, links ein reich gefüllter Vorraum
vor einer Küche und weiter zurück die Küche mit der Köchin
am Herde, im ganzen ein Küchenstück mit biblischer Staüfage
(Nr. 478); im Museum zu Kassel der Besuch der Engel bei
Abraham, die Engel sitzen um einen Tisch beim Mahl in offener
Landschaft, links steht der Patriarch und hinter ihm lauscht Sarah,
das Bild ist frisch in der Farbe, weniger gelungen in der Zeichnung
(Nr. 141). In der Harrachschen Galerie zu Wien von ihm der
Überfall eines Bauernhauses durch Soldaten (Nr. 62); im Museum
zu Gotha eine Ziege, die in einem Scheunenraum gemolken
wird u. s. w.; und ein Mann mit einem Schiebkarren voll Gemüse,
der vor einer römischen Ruine hält, daneben noch andere Per-
sonen und Haustiere (Nr. 85 und 86). Von Corn-elis de Baellicur
dem Ältererc, 1607-1671, beiindet sich ein Bild, die Ehebrecherin
vor Christus, im Museum zu Braunschweig (Nr. 133). Frans
Francken III, der sogenannte Rubensclzc Frauchen, geboren zu
Antwerpen 1607, gestorben 1667, Schüler seines Vaters Frans
Francken lI, wird in der Folge stark von Rubens beeinflusst. Das
Museum in Hannover hat von ihm das Gastmahl des Belsazar
unter einem grünen Zelt, rechts hinten an der Decke erscheint die
schreibende Hand (Nr. 141); in der Galerie zu Augsburg von
ihm: Johannes in der Wüste vor zahlreichem Volk predigend, und
Moses, das Wasser aus dem Felsen schlagend, von dem Männer
und Frauen schöpfen (Nr. 528 und 529); ebendort angeblich von
einem jüngeren Francken, möglicherweise einem Sohne des Ruben-
schen Francken : die Bildsäule des Merkur, umgeben von Vertretern
der wissenschaftlichen und künstlerischen Thätigkeit, des Handels
und des Verkehrs; und die Bildsäule der Venus, umgeben von
Szenen des heiteren Lebensgenusses (Nr. 156 und 157); und die
Bildsäule der Diana, als Vertreterin des Mondes von Szengn um-
geben, die auf Sehilfahrt, Fischfang und Jagd Bezug haben