Grossmaler
der
Schule,
Antwerpener
17. Jahrhundert.
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das Jesuskind in der Krippe wird von Hirten angebetet, im Hin-
tergrund der heilige Joseph und der heilige Franziskus von Assisi
(Nr. 1082). Erasmus Quellinzis, geboren zu Antwerpen 1607, ge-
storben 1678, ist zu den besseren Schülern des Rubens zu zählen.
In der kaiserlichen Galerie zu Wien von ihm die Kaiserkrönung
Karls V.: der Kaiser im Ornat kniet auf erhöhtem Throne, zu
seiner Linken steht Papst Clemens VH., im Begriff ihm unter
Assistenz eines Kardinals die Krone aufzusetzen, rechts vorn ein
Bischof, Chorknaben und ein Hund, links Schweizergarden, 34 lebens-
grosse Figuren (Nr. 1135); im Museum zu Schwerin von ihm
die Verlobung der heiligen Katharina mit dem Christkinde, welches
mit Maria auf Wolken thront, von Engeln umgeben (Nr. 851);
im Museum zu Kassel ein dem Quellinus wahrscheinlich zu Un-
recht zugeschriebenes Kinderbacchanal, in halblebensgrossen Figuren:
der Bacchusknabe wird von Kindern in einer Landschaft getragen,
andere Kinder sind mit Trinken und Spielen beschäftigt; und eine
Kopie nach Quellinus, die Königin von Saba, dem Salomo Geschenke
bringend, mit beiderseitigem Gefolge (Nr. 124 und 125); in der
Galerie zu Augsburg die Anbetung der Hirten (Nr. 571); im
Schlosse zu Aschaffenburg eine allegorische Darstellung, drei
Kinder mit einem Papagei, vortrefflich gemalt (Nr. 68); in der
Kunsthalle zu Hamburg der Raub der Europa (Nr. 625). Theo-
door vom Thulden, geboren zu Herzogenbusch 1606, gestorben da-
selbst um 1676, war Lehrling des Abraham van Blyenberch in
Antwerpen, spater Schüler und Gehilfe des Rubens. Thulden war
mehrere Male in Paris thätig. Er malte Bilder verschiedenen In-
halts, Bauerngesellschaften und Kirmessen, allegorische, historische
und kirchliche Darstellungen. In seiner besten Zeit ist Thulden
ein guter Nachahmer des Rubens, wird aber später manieriert.
In der kaiserlichen Galerie zu Wien befinden sich von ihm: Mariä
Heimsuchung, eine freie Nachbildung des „Ohapeau de paille" von
Rubens in Paris: Maria, dem Vorbilde gemäss gekleidet, wird auf
der steinernen Vortreppe eines Hauses von Elisabeth begrüsst,
während der heilige Joseph von Zacharias begrüsst wird; die
niederländischen Provinzen huldigen der heiligen Jungfrau, diese
thronend mit dem stehenden Christuskinde auf dem Schosse wird
von den Provinzen in Gestalt weiblicher Figuren umgeben, in nahe-
zu lebensgrossen Figuren; die Rückkehr des Friedens: auf einem
goldenen Wagen steht Viktoria, von einem Glorienschein umgeben,
und wird von zwei weiblichen Gestalten, Macht und Ruhm, und
anderen allegorischen Figuren begleitet; und die Versöhnung
Jakobs und Esaus, beide mit zahlreichem Gefolge (Nr. 1314-1317);
im lliuseum zu Berlin befindet sich von ihm der Triumphzug der
Galatea: die Göttin fährt mit drei Genossinnen, umgeben von
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