Volltext: Malerei (Bd. 4)

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Südliche Niederlande. 
Vorlagen zu Gobelins dienen; dann ebendort das Reiterbildnis des 
Erzherzogs Leopold Wilhelm von Genien umgeben, im Hinter- 
grunde die Andeutung einer Schlacht; und Erzherzog Wilhelm vor 
der Erscheinung der Maria mit dem Kinde betend, hinter ihm 
steht ein Engel mit weissen Schwingen (Nr. 900-907); ebendort 
von ihm noch 4 weitere Monatsbilder: Januar und Februar, März 
und April, Juni und Juli, November und Dezember (Nr. 1736-1739), 
die hiernach gewebten Gobelins befinden sich im Schönbrunner 
Schlosse; und Amor triumphiert über die Künste, zur Rechten des 
thronenden Gottes befinden sich zwei vortrefflich von P. de Vos 
gemalte Hunde (Nr. 1742). Nach Jan van den Hoecke beiindet 
sich in der Galerie zu Dresden die Kreuztragung, vorn die Ge- 
stalt eines Schergen, der den Heiland weiter zerrt, links Johannes, 
Maria und lilagdalena, im Mittelgrund ein entfernterer Teil des 
Zuges mit einem der Schacher (Nr. 1047 A), das Original beiindet 
sich in der Liebfrauenkirche zu Mecheln, doch scheint die Kopie 
nach einem Stiche ausgeführt zu sein. Im Rudoliinum zu Prag 
von ihm Philemon und Baucis in ihrer Hütte Jupiter und Merkur 
bedienend, Baucis bemüht sich, eine vor ihr laufende Gans zu 
fangen (Nr. 375); die öfter wiederholteDarstellung wird wohl nur 
vermutungsweise dem Hoecke zugeschrieben. Joost van Egmont, 
geboren in Leiden 1601, gestorben in Antwerpen 1674, Schüler 
des Oasper van den Hoecke, zog 1618 nach Italien und bildete 
sich später als Gehilfe des Rubens. Um 1629 begab er sich, 
nach Frankreich und war mit Vouet gemeinschaftlich thätig; 
er malte Bildnisse und Historien, später mehr in der Art des 
van Dyck als des Rubens. Die kaiserliche Galerie in Wien 
hat von ihm das lebensgrosse Brustbild des jungen Philipp IV. 
von Spanien, und ein Bildnis des Erzherzogs Leopold Wilhelm, 
als lebensgrosses Kniestück (Nr. 819 und S20); in der Galerie zu 
Augsburg das Brustbild der Erzherzogin Anna von Österreich, 
Königin von Spanien (Nr. 194). Jan mm Balen, geboren zu Ant- 
werpen 1611, gestorben deselbst 1664, Sohn und Schüler des 
Hendrik van Balen, malte Historien mit glänzendem, zuweilen 
etwas hartem Kolorit und kopierte wiederholt die Werke des 
Rubens. Die kaiserliche Galerie in Wien besitzt von ihm die 
heilige Familie mit Heiligen, eine freie Nachbildung der Santa 
Conversazione des Rubens in der Nationalgalerie in London; und 
eine Kopie des Liebesgartens von Rubens im Prado zu Madrid 
(Nr. 669 und 670). Von Jacob van Oost dem Älteren, geboren zu 
Brügge um 1600, gestorben daselbst 1671, Schüler seines Bruders. 
in Italien nach Annibale Carracci weitergebildet, später unter dem 
Einflüsse des Rubens und van Dyck stehend, besitzt diekaiserlicbe 
Galerie in Wien die Geburt Christi, in überlebensgrossen Figuren!
	        
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