Grossmaler
der
Antwerpener
Schule,
Jahrhundert.
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das Bildnis der Gräfin Amalie Sohns, Prinzessin von Oranien;
Bildnis des Malers Snyders, in NViederholungen vorhanden. Bild-
nis des Carolus Scribani; Bildnis einer Frau in mittleren Jahren;
Bildnis eines Mannes, vor einer Felswand stehend; Bildnis einer
bejahrten Frau, in einem einfachen Holzlehnstuhle sitzend; drei
männliche Bildnisse; das Bildnis einer jungen vornehmen Dame in
ganzer Figur; und das Bildnis des Chevaliers Philipp le Boy mit
einem Windhund (Nr. 802-815). Ebendort an Kopien nach van
Dyck: der heilige Martin zu Pferde mit dem Bettler; und eine
Caritas, im Freien sitzend, mit drei Kindern; und in der Art des
Meisters ein männliches Bildnis (Nr. 816-818). In der ersten
Zeit van Dycks, aus der das Martyrium des heiligen Sebastian in
der Münchener Pinakothek stammt (Nr. 824), ging derselbe noch
ganz in der Art des Rubens auf, wie es hier die Komposition, die
ausgeprägte Muskulatur und die Farbengebung zeigen, dann er-
scheint die Nachahmung der Italiener in der Beweinung Christi
ebendort (Nr. 880), ist aber nicht frei von einer gewissen koketten
Grazie; auch die zweite Darstellung des heiligen Sebastian daselbst
(Nr. 823) ruft denselben Eindruck hervor. Die badende Susanne
Nr. 822) zeigt van Dyck als Meister der Charakteristik, das
schön gemalte Fleisch im Körper der Susanna steht -im kräf-
tigen Gegensatze zu dem übrigen Helldunkel des Bildes, aus dem
die Köpfe der beiden Alten hervorlauchen. Ebendort von ihm:
die Madonna mit dem stehenden Kinde, dem der kleine Johannes
das Spruchband reicht, in herrlicher lebenswahrer Färbung; die
Flucht nach Ägypten, bereits in zarter gehaltener Färbung (Nr. 826
und 827); der halblebensgrosse Christus am Kreuz (Nr. 825), nach
der kühlen auf schwarz gestimmten Farbengebung ein Werk der
späteren Zeit des Meisters, aus der auch die zweite grössere Be-
weinung Christi (Nr. 828) stammen dürfte: das Haupt des toten
Christus ruht im Schosse der Maria, Johannes und Maria sind
dabei gegenwärtig; dann die Schlacht von Martin d'Eg1ise (Nr. 832),
bei welcher P. Snayers den Mittel- und Hintergrund malte, während
van Dyck im Vordergruude den König Heinrich lV. und sein
Gefolge mit meisterhaften), breitem Pinsel hinzufügte. Von Por-
träts des van Dyck befinden sich in der Pinakothek zu München:
das Selbstbildnis des Künstlers (Nr. 833); aus seiner italienischen
Studienzeit die Bilder des Augsburger Bildhauers Georg Petel
(Nr. 834), des jungen Marquis de Mirabella und des Don Filippo
Spinola (Nr. 835 und 836), sämtlich einfach und frisch gemalt.
Nach seiner Rückkehr aus Italien hatte sich van Dyck in der Auf-
fassung und Wiedergabe der Personen zu höherer llleisterschaft
entwickelt und das Kolorit zu harmonischer Wirkung gesteigert;
aus dieser Zeit besitzt die Pinakothek von ihm: die kleineren Por-