Volltext: Malerei (Bd. 4)

Grossmaler 
der 
Antwerpener 
Schule, 
Jahrhundert. 
315 
das Bildnis der Gräfin Amalie Sohns, Prinzessin von Oranien; 
Bildnis des Malers Snyders, in NViederholungen vorhanden. Bild- 
nis des Carolus Scribani; Bildnis einer Frau in mittleren Jahren; 
Bildnis eines Mannes, vor einer Felswand stehend; Bildnis einer 
bejahrten Frau, in einem einfachen Holzlehnstuhle sitzend; drei 
männliche Bildnisse; das Bildnis einer jungen vornehmen Dame in 
ganzer Figur; und das Bildnis des Chevaliers Philipp le Boy mit 
einem Windhund (Nr. 802-815). Ebendort an Kopien nach van 
Dyck: der heilige Martin zu Pferde mit dem Bettler; und eine 
Caritas, im Freien sitzend, mit drei Kindern; und in der Art des 
Meisters ein männliches Bildnis (Nr. 816-818). In der ersten 
Zeit van Dycks, aus der das Martyrium des heiligen Sebastian in 
der Münchener Pinakothek stammt (Nr. 824), ging derselbe noch 
ganz in der Art des Rubens auf, wie es hier die Komposition, die 
ausgeprägte Muskulatur und die Farbengebung zeigen, dann er- 
scheint die Nachahmung der Italiener in der Beweinung Christi 
ebendort (Nr. 880), ist aber nicht frei von einer gewissen koketten 
Grazie; auch die zweite Darstellung des heiligen Sebastian daselbst 
(Nr. 823) ruft denselben Eindruck hervor. Die badende Susanne 
Nr. 822) zeigt van Dyck als Meister der Charakteristik, das 
schön gemalte Fleisch im Körper der Susanna steht -im kräf- 
tigen Gegensatze zu dem übrigen Helldunkel des Bildes, aus dem 
die Köpfe der beiden Alten hervorlauchen. Ebendort von ihm: 
die Madonna mit dem stehenden Kinde, dem der kleine Johannes 
das Spruchband reicht, in herrlicher lebenswahrer Färbung; die 
Flucht nach Ägypten, bereits in zarter gehaltener Färbung (Nr. 826 
und 827); der halblebensgrosse Christus am Kreuz (Nr. 825), nach 
der kühlen auf schwarz gestimmten Farbengebung ein Werk der 
späteren Zeit des Meisters, aus der auch die zweite grössere Be- 
weinung Christi (Nr. 828) stammen dürfte: das Haupt des toten 
Christus ruht im Schosse der Maria, Johannes und Maria sind 
dabei gegenwärtig; dann die Schlacht von Martin d'Eg1ise (Nr. 832), 
bei welcher P. Snayers den Mittel- und Hintergrund malte, während 
van Dyck im Vordergruude den König Heinrich lV. und sein 
Gefolge mit meisterhaften), breitem Pinsel hinzufügte. Von Por- 
träts des van Dyck befinden sich in der Pinakothek zu München: 
das Selbstbildnis des Künstlers (Nr. 833); aus seiner italienischen 
Studienzeit die Bilder des Augsburger Bildhauers Georg Petel 
(Nr. 834), des jungen Marquis de Mirabella und des Don Filippo 
Spinola (Nr. 835 und 836), sämtlich einfach und frisch gemalt. 
Nach seiner Rückkehr aus Italien hatte sich van Dyck in der Auf- 
fassung und Wiedergabe der Personen zu höherer llleisterschaft 
entwickelt und das Kolorit zu harmonischer Wirkung gesteigert; 
aus dieser Zeit besitzt die Pinakothek von ihm: die kleineren Por-
	        
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