Volltext: Malerei (Bd. 4)

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Südliche 
Niederlande. 
Rubens, und malte grossenteils Darstellungen aus der heiligen 
Geschichte und aus der Mythologie. Sein Hero und Leander, in 
lebensgrossen Figuren, in der kaiserlichen Galerie in Wien (Nr. 
1232), zeigt den Leichnam des Leander am Strande liegend, und 
Hero jammernd die Arme ausbreitend; ebendort ein Bacchuszug, 
der trunkene nackte Silen, begleitet von einem Gefolge, wird auf 
einem Karren geführt, der von Satyrn gezogen und geschoben 
wird (Nr. 1741); die Pinakothek in München hat von ihm den 
schmiedenden Vulkan (Nr. 8l9); im Museum zu Braunschweig 
das Venusfest (Nr. 124); im Museum zu Köln der auferstandene 
Christus in einer Glorie emporschwebend, unten die erschrockenen 
Wächter (Nr. 631); im Germanischen Museum zu Nürnberg die 
Anbetung der Hirten (Nr. 295); im Schlosse zu Aschaffenburg 
die Verkündigung,in kleinen Figuren (Nr. 119). Joh. Bapt. Franck, 
geboren zu Antwerpen zwischen 1596 und 1600, gestorben daselbst 
1653, Schüler seines Schwagers Seb. Vranck, hat sich durch das 
Studium der Werke des Rubens und van Dyck weiter gebildet. 
Von ihm besitzt die Galerie in Augsburg eine Herodias, welche 
dem bei einem Mahle sitzenden Herodes das Haupt des Täufers 
auf einer Schüssel überbringt (Nr. 185); im Schlosse zu As chaffen- 
burg von ihm die Enthauptung Johannes des Täufers (Nr. 60). 
Von Peeter vom Mol, geboren zu Antwerpen 1599, gestorben zu 
Paris 1650, Schüler des Seger van Grave, unter Rubens ausgebildet, 
besitzt das Museum in Berlin die Segnung Jakobs durch seinen 
Vater Isaak, der aufrecht auf seinem Lager sitzt, rechts an einem 
Tische lehnt Rebekka (Nr. 994). Anthonis zum Dyck, geboren zu 
Antwerpen 1599, gestorben zu London 1641, Schüler des Hendrik 
van Balen, nach 1618 Gehilfe des Rubens, thätig in Antwerpen, 
bei einem längeren italienischen Aufenthalte, später in London, 
zeitweilig in Brüssel und Paris, der berühmteste unter den Rubens- 
schülern, ist der geborene Maler der Könige undiFürsten, erstaun- 
lieh Wahr in der Wiedergabe der Charaktere, zugleich sind seine 
Bilder kirchlichen und mythologischen Inhalts Meisterleistungen 
ersten Ranges. In seiner besten Zeit giebt van Dyck anmutsvolle 
Bildungen, ein dem Tizian gleichkommendes Kolorit und mehr 
als dieser den Ausdruck innerlicher Empfindungen; in den Por- 
träts ist van Dyck den Italienern entschieden überlegen. Aus 
seiner Frühzeit stammt der trunkene Silen in der Galerie zu 
Dresden, als Kniestück, er wird von einem jungen Manne und 
einer Bacchantin unterstützt, hinter ihm folgt ein Negersatyr u. s. w.; 
ebenfalls echte Jugendbilder des Meisters ebendort sind die Halb- 
figuren der Apostel Bartholomäus, Matthäus, Simon, Petrus und 
Paulus, und das Bildnis eines alten Herrn und einer alten Dame; 
der Jugendzeit des van Dyck zugeschrieben werden ebendort:
	        
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