Volltext: Malerei (Bd. 4)

Antwerpener 
der 
Grossmaler 
Schule, 
Jahrhundert. 
307 
Neurenneberg (Kreis Neuwied) befindet sich die heilige Familie 
von Rubens, in fast lebensgrossen Figuren, vielleicht eine eigen- 
händige Arbeit des Meisters. Der grosse Saal im Schlosse Moy- 
land (Kreis Kleve) enthält den Jagdzug der Diana, Wiederholung 
des grossen Bildes von Rubens in Madrid, und eine möglicher- 
weise eigenhändige Wiederholung seines Parisurteils in Madrid. 
Von Jcroom van Kessel d. Ält. (1578 bis nach 1636) besitzt 
das Museum in Braunschweig ein Bacchanal in einer Landschaft 
(Nr. 89.) Jacob Jordaens, geboren zu Antwerpen 1593, gestorben da- 
selbst 1678, Schüler des Ad. van Noort und unter dem Einiiusse 
des Rubens ausgebildet, obgleich er nie dessen Schüler war. Er 
malte Kirchenbilder und mythologische Szenen, aber am besten 
gelangen ihm lustige Trinkgelage, überhaupt niederländische Genre- 
szenen. Seine Komposition ist bewegt, seine Zeichnung korrekt, 
und in der Kraft und Klarheit der Farbe stellt er sich oft dem 
Rubens gleich. Die Galerie in Dresden hat von ihm: Ariadne 
mit dem Gefolge des Bacchus, die fast nackte Schöne sitzt in der 
Mitte einer Gruppe Bacchantinnen, Satyrn tragen ihr von allen 
Seiten Früchte zu; Diogenes, die Laterne tragend, schreitet mitten 
durch den belebten Markt und wird von zahlreichem Volk und 
Vieh umdrängt; der verlorene Sohn, fast nackt, neben ihm seine 
Schweine, Bauern und Haustiere; die Darstellung im Tempel in 
lebensgrossen Figuren; Maria Magdalena und die beiden anderen 
Frauen, mit Joseph von Arimathia und Johannes am Grabe des 
Heilands stehend; Alt und Jung, eine musizierende Gesellschaft, 
an einem gedeckten Tische sitzend (Nr. 1009-1014); ebendort, in 
der Art des Meisters, ein Venusopfer in schöner Berg- und Wald- 
landschaft, links steht die Steingruppe Venus und Amor, vor ihr 
kniet ein alter Herr, von rechts naht ein Zug üppiger Frauen, 
über dem ein Ringelreihen von fünfzehn Liebesgöttern schwebt 
(Nr. 1015). ln der Berliner Galerie von Jordaens eine Wieder- 
holung des Dresdener Bildes „Alt und Jung", in lebensgrossen 
Kniestücken (Nr. 879); in der kaiserlichen Galerie zu Wien von 
ihm das Fest des Bohnenkönigs in lebensgrossen Figuren, an einer 
reich besetzten Tafel sitzen das erwählte Königspaar und die 
anderen Glieder der lustigen Gesellschaft (Nr. 942). In der Mün- 
Chener Pinakothek von ihm: eine sehr weltlich aufgefasste Dar- 
stellung des zwölfjährigen Jesus im Tempel (Nr. 815); eine Wieder- 
holung des Sittenbildes "Alt und Jung" in lebensgrossen Figuren 
(Nr. 814); und der Bauer, der zur Verwunderung eines Satyrn mit, 
demselben Hauch seine Finger warm und die Suppe kalt bläst 
(Nr. 813); im Museum zu Schwerin eine nächtliche Erscheinung: 
in der Mitte eines Zimmers eine nackte weibliche Gestalt in Vlolkexi, 
links vor ihr ein schlafender, von Träumen beunruhigter junger 
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