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Niederlande.
Südliche
mit Weintrauben, Birnen und Äpfeln, zeigt lebensgrosse, von dem
Meister selbstgemalte Figuren, während Landschaft und Wein-
trauben vermutlich von Üden herrühren (Nr. 1159); ÄMariä Ver-
kündigung, in überlebensgrossen Figuren, ist eine Jugendarbeit
des Rubens: der Engel spricht rechts knieend die Botschaft, ihm
gegenüber steht die erstaunte Maria, oben Biegen Engel und
zwischen denselben erscheint die Taube des heiligen Geistes
(Nr. 1160); die reuige Magdalena ist wieder eine eigenhändige Arbeit
in 2 überlebensgrossen Figuren: Magdalena hat den Putztisch um-
gestürzt und sitzt mit gerungenen Händen, im Hintergrunde sitzt,
nonnenhaft gekleidet, Martha vor einer Balustrade (Nr. 1161); der
Bischof Ambrosius, dem Kaiser Theodosius den Eintritt in die
Kirche verweigernd, ein Hauptbild des Meisters aus seiner mittleren
Zeit, in überlebensgrossen Figuren, zeigt den Heiligen, wie er den
Kaiser sanft mit der Hand vor dem Portale zurückdrängt, neben
dem Bischof Kleriker und ein Chorknabe, neben dem Kaiser drei
energische Kriegergestalten (Nr. 1162). Ein profanes Historienbild
von Rubens in der kaiserlichen Galerie in Wien, die Zusammenkunft
des Königs Ferdinand von Ungarn mit dem Infanten Karl Ferdi-
nand bei Nördlingen schildernd, ist eine Dekorationsarbeit für
einen in Antwerpen 1635 errichteten Triumphbogen, und ist wohl
von Schülern nach seiner Skizze ausgeführt, die beiden Haupt-
personen begrüssen sich im Mittelgrunde, über ihnen schweben
zwei Adler mit Lorbeerkrünzen, im Vordergrunde lehnt Germania
auf einem Wappenschilde, neben ihr eine unbekleidete weibliche
Figur, links der Flussgott Danubius, aus dessen Urne blutiges
Wasser strömt, im Hintergrunde die Stadt Nördlingen (Nr. 1163).
Ein allegorisches Bild ebendort personifiziert die vier Weltteile
durch die Flussgötter des Muraion, Nil, Donau und Ganges, die
unter einem zeltartig aufgespannten Tuche in Begleitung von
Nymphen lagern, kleine Kindergenien hetzen die als Attribute
der Weltteile dienenden Tiere, ein Krokodil und eine Tigerin,
zusammen, das Bild stammt aus der mittleren Zeit des Meisters
(Nr. 1164). Bilder des Rubens ebendort, welche dem mythologischen
und heroischen Stoffkreise angehören, sind: das herrliche, von
höchster Lust und Lebensfreudigkeit sprühende Venusfest, ganz
von des Meisters Hand, im Anfange der dreissiger Jahre des
17. Jahrhunderts gemalt: über einem Steinbilde der Venus in
einer Landschaft flattert eine Schar von Amoretten, vor der Statue
knieen und stehen opfernde Frauen, neben derselben stehen zwei
junge Nymphen, rings um die Gruppe tanzen Amorine und kleine
Mädchen einen Ringelreihen, links im Vordergrunde tanzende
Satyrn und Nymphen, im Hintergrunde naht sich ein Pan mit vier
Frauen (Nr. 1165); Cimon und Eügenia, nach Bocaccios Decamerone,