Grossmaler
Schule,
Antwerpener
der
Jahrhundert.
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heilige Loyola steht auf den Altarstuten einer Renaissancekirche und
wendet sich segnend gegen die versammelte Gemeinde, zu seiner
Rechten sind die Ordensbrüder in schwarzer Tracht aufgestellt, an den
Altarschranken drängt sich das Volk, ein nackter Besessener ist
niedergestürzt und wird von Teilnehmenden und Helfenden um-
geben, in der Mitte der Gruppe beiindet sich ein von furchtbaren
Krämpfen befallenes Weib, im Vordergrunde nahende Kranke und
schon geheilte, über der Gruppe der Besessenen fliegt ein grauer
Klumpen dämonischer Missgestalten durch die Lüfte davon, von
der anderen Seite grghweben, wie von einem Sonnenstrahl getragen,
drei Engelkinder mit Palmen und Blumenkränzen herein, die
Figuren sind überlebensgross (Nr. 1152). Die Originalskizze zu
dem vorigen Bilde (Nr. 1153) ist mit Meisterhand entworfen, und
giebt auch schon den ganzen glänzenden Farbeneffekt des grossen
Bildes wieder. Der heilige Franz Xaver in Indien predigend und
Wunder wirkend, ein Gegenstück zu dem vorigen, enthält 45 über-
lebensgrosse Figuren: der Heilige im schwarzen Ordenskleide steht
auf einer steinernen Estrade, hinter ihm ein junger Ordensgeist-
licher, gegenüber liegt auf einem Gerüst ein Indier, von dessen
nacktem Körper eben ein junger Neger ein Tuch wegzieht, Hin-
dostaner und Malaien schauen zu dem Heiligen empor, unter
ihnen steht ein spanischer Ritter, im Vordergrnnde erwacht ein
nackter Mann vom Tode und wird von seinem jungen XVeibe be-
grüsst u. s. W., über dem Heiligen erscheint von Engeln begleitet
die allegorische Gestalt des Glaubens, und vor dem von dieser
Gruppe ausgehenden Lichtstrahl bricht ein Götzenbild in Trümmer
(Nr. 1154). Auch zu diesem Bilde ist eine Originalskizze vorhanden
(Nr. 1155). Die Himmelfahrt Maria ebendort zierte ehemals einen
Altar der Jesuitenkirche in Antwerpen: Maria schwebt, von einer
dichtgedrängten Gruppe kleiner Kinderengel getragen, in den sich
öffnenden Himmel, unten sind die Apostel um das leere Grab ver-
sammelt, inmitten drei jugendlich schöne Mädchen, welche das
Grabtuch ausbreiten und in demselben blühende Blumen finden,
es geht eine jubelvolle Begeisterung durch das Ganze, wie sie
vielleicht noch Tizian in seiner Assunta erreicht hat (Nr. 1156). Der
tote Heiland in den Armen seiner Mutter ruhend, links Johannes,
der einen Arm des Leichnams ernporhebt, ist ganz von des Künst-
lers eigener Hand, als lebensgrosses Kniestück (Nr. 1157); die
Beweinung Christi in einer Felsenhöhle ist ein feines eigenhändiges
Bildchen, die schmerzreiche Mutter neigt sich über den Leichnam,
der rechte Arm wird von der knieenden heiligen Magdalena unter-
stützt, hinter Maria steht Johannes, neben diesem knieen noch
drei heilige Frauen (Nr. 1158). Der kleine Jesus mit dem heiligen
Johannes und zwei Kindern in einer Landschaft, vorn ein Korb