Schule,
der Antwerpener
Grossmaler
Jahrhundert.
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zeigt, während die Verwundeten und Toten herabgestürzt am Ufer
des Flusses liegen. Von allegorischen Szenen befinden sich in der
Pinakothek: Minerva. als Beschützerin des Friedens (Nr. 755);
Mars, von Venus mit einem Lorbeerkranze, von Amor mit einer
Palme geschmückt, als Belohnung der Tapferkeit (Nr. 756); und
der Sieg der Tugend über die Wollust, durch einen Krieger ver-
sinnlicht, der seinen Fuss auf den am Boden liegenden Bacchus
setzt und die daneben stehende Venus kaum eines Blickes würdigt
(Nr. 725); dann ein grosser Früchtekranz, den sieben nackte Kinder
mit Mühe herbeisohleppen, ein viel bewundertes "Werk (Nr. 728).
Zu den historischen Bildern des Meisters gehören: die Leichenfeier
des Decius Mus (Nr, 780); die Aussöhnung der Sabiner mit den
Römern (Nr. 753); und ein sterbender Seneca (Nr. 72-1); vor allem
aber, und die vorgenannten weit überragend, 15 Originalskizzen.
nebst 2 Kopien von den im Luxembourg in Paris ausgeführten
grossen Bildern aus dem Leben der Maria de' Medicis, in denen
sich Götter, Göttinnen und nackte Genien ganz ungesucht mit den
im Zeitkcstüm auftretenden historischen Persönlichkeiten zu einem
harmonischen Ganzen verbinden (Nr. 764-779). Auch ein ergreifen-
des Genrebild ist vorhanden, welches von Soldaten ausgeplünderte
Bauern darstellt (Nr. 807). Von den im höchsten Grade individuell
charakteristischen Bildnissen des Rubens enthält die Galerie: den
Meister selbst mit lsabella Brandt, seiner ersten Frau, in einer
Geisshlattlauhe sitzend (Nr. 782); dann wieder Rubens in Schäfer-
traclit seine zweite Frau Helene Fourment umarmend (Nr. 759);
ein zweites Bild zeigt die genannten beiden durch den Tulpen-
garten wandelnd (Nr. 798); ferner das Bildnis der Helene Fourment
in ganzer Figur sitzend (Nr. 794); dieselbe als Halbfigur mit dem
Federbarett auf dem Kopfe (Nr. 795); und von besonderer Schön-
heit das grosse Bildnis der jungen Mutter mit ihrem Knäblein auf
dem Schosse (Nr. 797); ein frühes unbedeutendes Porträt von
Rubens" Bruder Philipp (Nr. 783); ein liebevoll durchgeführtes
weibliches Bildnis, welches als das der Mutter des Meisters be-
zeichnet wird (Nr. 792); die beiden Porträts des Dr. van Thulden
und eines unbekannten Gelehrten (Nr. 800 und 799); das Bildnis
eines jungen Mädchens (Nr. 793); das vermeintliche Bildnis des
Hugo Grotius (Nr. 785); das Bildnis eines jungen Mannes in
schwarzer Kleidung (Nr. 786); und das Bildnis der Helene Four-
ment in schwarzer weissgeschlitzter Kleidung (Nr. 796). Porträts
von Personen aus den höchsten Gesellschaftskreisen sind: das Bild
des Grafen Arundel mit Hund und Bedienung (Nr. 784); die Bild-
nisse des Königs Philipp IV. von Spanien und seiner ersten Ge-
mahlin Elisabeth von Bourbon (Nr. 787 und 788); und die beiden
Porträts des Kardinal-Infanten Don Ferdinand (Nr. 790 und 789)-