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Niederlande.
Südliche
Francken, der heilige Andreas am Kreuz, ringsum Volk, im Hinter-
gründe Antwerpen; und der heilige Laurentius auf dem Rost vor
einer Jupiterstatue, ein Engel schwebt mit der Krone herab
(Nr. 73 und 75). Die Galerie in Oldenburg besitzt von Frans
Franeken U: Apollo, dem die WVelt huldigt: Apo1l' auf einer Wolke
in weiter Landschaft thronend, umgeben durch ein von Genien
getragenes Purpurzelt, ihm werden die Gaben aller Elemente und
aller Erdteile dargebraeht; und Esther vor Ahasver knieend
(Nr. 116 und 117); im Schlosse zu Aschaffenburg von ihm:
der heilige Franziskus, dem ein Engel mit blutigern Schweisstueh
erscheint (Nr. 1); der Kindermord zu Bethlehem (Nr. 63); die
Kreuztragung Christi (Nr. 138); nochmals die Kreuztragutig (Nr. 213);
und die Kreuzigung Christi, in kleinen Figuren (Nr. 274); in der
Kunsthalle zu Ham b u rg die geretteten lsraeliten und der Untergang
Pharaos (Nr. 62); in der Nostizschen Galerie zu Prag die Mahlzeit
der Esther (Nr. 59); das Brustbild eines jungen Mannes (Nr. 91); und,
aus der Schule des Francken, eine-Reiterschlacht zwischen Römern
und Asiaten (Nr. 116). Von unbestimmten vlamischen Meistern
dieser Periode besitzt die Galerie in Dresden Christus und Petrus
auf dem Wasser; die Kreuztragung Christi; die Versuchung des
heiligen Antonius mit allerlei Spukgestalten; eine Blelseulandschaft
mit Hirten und Herden; und Räuber im Walde, vorn liegt der
Erschlagene (Nr. 950-954). Von Gilliis Backerecl, geboren zu
Antwerpen etwa 1572, gestorben daselbst zwischen 1654 und 1662,
der in Italien gewesen war und historische und allegorische Gegen-
stände malte, hat die kaiserliche Galerie in Wien eine Hero, die
den Leichnam des Leander beweint, über ihrem Haupte schweben
zwei Gremien, in nahezu lebensgrossen Figuren (Nr. 662).
Grossmaler der Ani werpener Schule im 17. Jahrhun-
dert. Das grosse Genie des Rubens beherrscht die gesamte vlamische
Kunst des 17. Jahrhunderts, und übt auch in Frankreich und Italien
eine tiefgehende Wirkung aus. In Holland treten allerdings ziemlich
gleichzeitig Rembrandt, Frans Hals und Ruysdael an seine Seite,
und übertreffen ihn vielleicht noch an nationalem Gehalt und
poetischer Tiefe. Rubens war. ähnlich wie Raffael, von seinen
ersten Schritten an ein bewunderter Meister. sein Leben bildete
eine ununterbrochene Kette von Glück und Ruhm. Zahlreiche
Schüler schlossen sich ihm an und arbeiteten zum Teil nach seinen
Skizzen, und er hatte das grosse Talent, mit wenigem diesen
Arbeiten seinen Stempel aufzudrückcn. Das Schaffen des grossen
Meisters umfasst das ganze Gebiet der Malerei, neben seinen gross-
artigen Altarwerken entstehen allegorisch-historische Cyklen, wie
der aus dem Leben der Maria de" Medicis im Luxembourg in
Paris, mythologische Darstellungen, höchst ausgezeichnete Bildnisse,