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Italien.
sind die Heiligen zum grössten Teile Arbeiten der )Verkstatt. Die
Harrachsche Galerie in Wien besitzt von demselben Meister eine
Geburt Christi: das Kind liegt auf der Erde und hat den Zeige-
finger am Munde (Nr. 314). Aus der Schule des Domenico Ghir-
landajo hat die Galerie in Dresden die Geburt Christi: der kleine
Heiland wieder mit dem linken Zeigefinger am Munde, ruht zwi-
schen den Knieen Josephs; dann den Erzengel Michael als Knie-
stück und den Erzengel Raphael ebenso, beide auf hellblauem
Grunde (Nr. 16-18). Aus derselben Schule befinden sich im
Museum zu. Breslau die Anbetung des Kindes mit zwei Hirten
und einer reichen Landschaft im Hintergrunde; der heilige Hierony-
mus am Eingangs einer Felsenhöhle, neben ihm sein Löwe, im
Hintergrunde Tobias mit dem Engel; und die Anbetung des Kindes,
wieder mit einer reichen Landschaft im Hintergrunde (Nr. 182,
189 und 376). Francesco G-ranacci, nach seinem Vater E-anccsco
d'Andrea genannt, geboren zu Florenz 1477, gestorben daselbst
1543, Schüler des Domenico Ghirlandajo, ist in der Berliner
Galerie durch eine thronende Maria mit dem Kinde und Heiligen
(Nr. 97) und eine Dreieinigkeit inmitten eines Kranzes von Cheru-
bim (Nr. 229) vertreten. Die Pinakothek in München bewahrt
von Granacci vier Heiligenfiguren (Nr. 1061-1064), und die heilige
Jungfrau knieend das vor ihr liegende Christkind anbetend, neben
ihr Joseph (Nr. 1065). Bastizmo Mainawli (gestorben 1513) steht
ganz unter Ghirlandajos Einfiuss; von ihm besitzt die Pinakothek
in München zwei ziemlich schwache Bilder, eine thronende Maria
mit dem Jesuskinde, und die Heiligen Georg und Sebastian in
ganzen Figuren (Nr. 1014 und 1015). Eine Anzahl Bilder von ihm
befinden sich im Museum zuBerlin: eine tbronende Maria mit
dem Kinde und Heiligen, nach dem Entwurfe Ghirlandajos (Nr. 68);
eine Maria mit dem Kinde in einer bergigen Landschaft (Nr. 77);
das Bildnis einer jungen Frau, als Brustbild zwischen den Säulen
einer Loggia (Nr. 83); das Bildnis eines Kardinals auf dunkel-
grünem Grunde (Nr. 85) und das Bildnis eines jungen bartlosen
Mannes, in einer Landschaft (Nr. 86). Das Rudolünum in Prag
besitzt von Mainardi eine Verkündigung: Maria kniet auf einem
Schemel in ihrem Schlafgemach, links erscheint der Engel in einer
offenen Vorhalle (Nr. 453). Eine Anbetung der Hirten im Museum
zu. Leipzig (Nr. 485), dort dem Mainardi zugeschrieben, gleicht
bis auf einzelne abweichende Farben ganz dem unter Nr. 182 oben
unter dem Bestands des Museums in Breslau angeführten Bilde.
Beide Gemälde gehen augenscheinlich auf ein Vorbild Ghirlandajos
zurück. Zu den Malern der Florentinischen Schule, welche in ihrer
Anschauungsweise noch dem 15. Jahrhundert angehören, zahlt auch
Rafaelino del Garbo (1466-1524), der sich zunächst an Filippino