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Niederlande.
Südliche
eine Sängergesellschaft in lebensgrossen Figuren, in ihrer kräftig
plastischen Modellierung und den dunklen Schatten an die Schule
Caravaggios erinnernd (Nr. 816). Frans Franckeaz geboren
1581 zu Antwerpen, gestorben daselbt 1692, zweiter Sohn des
Frans Fraucken I, Schüler seines Vaters, nahm später Einflüsse
des Rubens auf. Er ging nach Italien und verweilte längere Zeit
in Venedig, seine Leistungen sind sehr vielseitig. Die Galerie in
Dresden hat von ihm: die Flucht nach Ägypten, im Hintergrunde
schöne Waldlandschaft, vermutlich ein Jugendwerk des Meisters;
der ungerechte Richter, allegorische Gestalten vor landschaftlichem
Hintergrunde, in der Mitte steht der ungerechte Richter über den
zu Boden geworfenen Tugenden; die Himmelskönigin im Blumen-
kranz, über ihr die Taube des heiligen Geistes, neben ihr musi-
zierende Engel, die Blumen sind vermutlich von J. van Kessel;
die Ehebrecherin vor Christus; und die Erschaffung der Eva, in
einer Paradiesparklundschaft, in der die Tiere friedlich nebenein-
ander wohnen, in der Mitte der Sündenfall, im Hintergrunde die
Vertreibung aus dem Paradiese (Nr. 9434944, 944A und B und 945).
Die Berliner Galerie hat von Francken II: Christus am Ölberg,
zu dem der Engel herabschwebt, weiter zurück die drei schlafen-
den Apostel, in der Ferne die Gefangennahme Christi; und die
Fusswaschung der Apostel, im Hintergrunde Christus mit den
Jüngern beim Abendmahl (Nr. 651A und B). In der kaiserlichen
Galerie zu Wien von ihm: eine vornehme Gesellschaft in einem
prächtigen Saal am Tische sitzend, gegenüber zwei musizierende
Männer; die Kreuzigung Christi zwischen den Schächern in der
Stunde der Finsternis, Maria, Johannes und die heiligen Frauen
am Fusse des Kreuzes, ringsum Krieger und geharnischte Ritter;
Christus und Nikodemus in der Nacht, an einem Tische im Ge-
sprach sitzend; ein Kunst- und Kuriositäten-Kabinett, an der Wand
hängen Bilder, bei einem Fenster sehen drei Männer ein Buch
mit Zeichnungen durch; der Hexensabbath, eine Anzahl von Hexen
unter freiem Himmel versammelt, einige junge Frauen werden in
die Mysterien eingeweiht, in der Luft und zwischendurch allerlei
Spukgestalten; eine Hexenversammlung in einem Gemach bei Nacht,
ein paar Frauenzimmer werden in die Zunft eingeweiht, umher
Zauberspuk, im Hintergrunde fährt eine Hexe durch den Schorn-
stein (Nr. 836-841). Das Museum zu Kassel hat von Frans
Francken II: Apelles und der Schuster, vor einem Bilde stehend,
zu beiden Seiten Kavaliere und Leute aus dem Volke; und der
Judaskuss, im Vordergrunde Christus, hinter ihm Judas mit den
Kriegsknechten, rechts Petrus mit einem Fusse auf Malchuß
stehend, im Mittelgrunde noch einmal die Häscher, rechts Christus
am Ölberg (Nr. 70 und 71). Ebendort, in der Richtung des Meisters,