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Südliche Niederlande.
uls Gegenstück zu dem vorigen: verschiedene Tiere in einer Land-
schaft (Nr. 168); im Germanischen Museum zu Nürnberg der
habylonische Turmbau, vorn der König mit Gefolge (Nr. 292).
Adam Willarts, geboren zu Antwerpen 1577, gestorben zu Utrecht
vor 1622, gehört zu den Vermittlern zwischen der Vlamischen und
Holländischen Schule. Er malt F1uss- und Kanalansichtexi, Strand-
und Hafenbilder, allerdings ist seine Art, die See zu malen, manieriert
und unwahr. In der Dresdener Galerie von ihm holländische
Schiffe in einer Felseubucht, Seeleute in Booten oder auf der Ziegen-
jagd (Nr. 936); in der kaiserlichen Galerie zu Wien ein Seehafen
bei stürmischem Wetter am Abend mit vielen Booten in See
(Nr.1392); im Städelsehen Institut zu Frankfurt a. M. eine
stürmische See mit zahlreichen Schiffen (Nr. 134); im Germanischen
Museum zu Nürnberg eine holländische Kanallandschaft mit
einer Truppeneinschifung (Nr. 321); im Museum zu Leipzig eine
reich belebte Strandlandschaft, vorn eine Amme mit Kindern,
welche letzteren Porträts sind und wahrscheinlich von Abraham
Willarts, dem Sohne des Adam, gemalt sind (Nr. 626); in der
Galerie zu Augsburg eine ruhig bewegte See mit sechs Kriegs-
schiffen und einer bemannten Schaluppe, welche sich dem von
vielen Figuren belebten Ufer nähert (Nr. 102). David Vinclr-
Boons, geboren zu Mecheln 1578, gestorben zu Amsterdam, Schüler
seines Vaters, der spätestens 1591 nach Amsterdam zog, haupt-
sächlich daselbst thätig, ist seinem Stile nach Vlame geblieben.
Er malt zumeist Landschaften mit biblischer, mythologischer oder
dem gemeinen Leben entnommener Staffage, am besten gelingt
ihm die Darstellung des Dorliebens. Die Dresdener Galerie hat
von ihm: eine Bauernkirmes mit zechenden und tanzenden Bauern;
ein Kloster, aus dessen Fenster Almosen an Bettler und Kranke
gegeben werden; und eine waldige Berglandschaft mit dem Heimzugo
des von dem Engel geleiteten jungen Tobias (Nr. 937-939); in der
kaiserlichen Galerie zu Wien von ihm: eine Landschaft mit der
Ruhe auf der Flucht nach Ägypten, die Figuren von Joh. Rotten-
hammer gemalt; eine zweite Waldlandschaft mit der Ruhe auf der
Flucht nach Ägypten; die Kreuzigung Christi zwischen den beiden
Schächern, das Kreuz mit dem einen Schneller wird eben erst auf-
gestellt, die den Platz umstehenden Personen werden von den
Kriegsknechten zurückgedrängt, über 200 Figuren; und der heilige
Fulgentius betend am Eingangs seiner Höhle, in der Ferne Mönche,
welche Lebensmittel bringen, ein besonders schönes Bild, das an
die besten Arbeiten des Jan Brueghel erinnert (Nr. 1362-1365);
in der Pinakothek zu München eine prächtige, in üppigen Farben
gehaltene Landschaft mit dem Zuge nach Golgatha (Nr. 719)
Das Museum in Schwerin besitzt von Vinck-Boons eine Land-