Volltext: Malerei (Bd. 4)

Vlämische 
Schule, 
Hälfte 
17. Jahrhunderts. 
281 
begab sich dann nach Italien, wo er lange blieb, als er in die 
Heimat zurückkehrte, war er ein berühmter Historienmaler. Seine 
Kompositionen sind voll Anmut, seine landschaftlichen Hintergründe 
sind häufig von Jan Brueghel gemalt, er war der erste Lehrer 
des van Dyck. Die Galerie in Dresden hat von van Balen: das 
Hochzeitsfest des Bacchus und der Ariadne, vor ihnen steht ein 
Liebesgott, andere Liebesgötter schweben über der Tafel, im Hin- 
tergrunde bacchisches Treiben; das Hochzeitsfest des Peleus und 
der Thetis, hinter diesen Apollo, Merkur und andere Götter, rechts 
Bacchus mit seinem Gefolge, Amoretten schweben über der Tafel, 
links Eris, und vorn der Wassergott und die Göttin der Erde; ein 
olympisches Mahl in üppiger Landschaft, Juno, Merkur, Herkules 
und Minerva, rechts vorn Kinder mit Blumen und Früchten, über 
der Tafel schweben Liebesgötter; Nymphen und Kinder unter 
Fruchtbäumen, weiter zurück drei Satyrn; die vier Elemente in 
einer Gruppe von vier Kindern; Diana und ihre Nymphen, von 
Satyrn belauscht; und das Element der Erde, in einer Göttin mit 
dem Füllhorn dargestellt, die in einer Waldlandschaft sitzt, um- 
geben von anderen Figuren (Nr.919-927). Ebendort, angeblich 
von van Balen, der Jesusknabe zwischen zwei Engeln, das in einer 
Felsenhöhle liegende Kreuz betrachtend; und Flora vor einer 
prachtvollen Baumgruppe sitzend, mit einem Blumen bringenden 
Knäblein (Nr. 928A und 928B). Von demselben Meister besitzt 
die kaiserliche Galerie in Wien eine Himmelfahrt Maria, diese 
schwebt von einer Engelglorie umgeben in den Wolken, unten um- 
geben die Apostel das leere Grab; und die Entführung der Europa, 
sie sitzt bereits auf dem bekränzten Stier und ist von ihren Ge- 
spielinnen umgeben, ihr zur Seite kauern Amoretten, auch in der 
Luft schweben Amoretten, die Landschaft ist von Jan Brueghel 
gemalt (Nr. 667 und 668). Die Pinakothek in München hat von 
van Balen eine Anzahl kleiner, sauber ausgeführter Landschaften, 
mit Darstellungen aus der antiken Fabelwelt staffiert: die Jahres- 
zeiten, ein Bacchanal, ein olympisches Göttermahl, Jagd der 
Diana u. a. (Nr. 708-711, 714 und 715, 711-713 und 716); im 
Museum zu Schwerin eine Kopie nach ihm ein Göttermahl in 
einer Felsengrotte am llleeresstrandc, auf der Tafel befindet sich 
unter anderem ein grosser Teller mit Austern (Nr. 47); im Museum 
zu Kassel: Diana verwandelt Actäon in einen Hirsch, das Bild 
bildete ehemals die Innenseite des Deckels eines Musikilügels; 
dieselbe Darstellung noch einmal, Landschaft und Hunde von Jan 
Brueghel gemalt; Herse mit ihren Dienerinnen im Brautgemach, 
über ihr schwebt Amor, im Hintergründe der herannahende Merkur 
(Nr. 55-57); im Museum zu Braunschweig die Mannalese in 
der Wüste, und Moses, Wasser aus dem Felsen schlagend (Nr. 81
	        
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