Vlämische
Schule,
Hälfte
17. Jahrhunderts.
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Töchter darstellend, könnte eher von Jan Brueghel herrühren.
Die Galerie in Augsburg hat von Peeter Brueghel d. J. eine
Dorfkirmes bei einem Wirtshause mit verschiedenen Belustigungen
und Prügelszenen (Nr. 146); und die Versuchung des heiligen
Antonius durch Spukgestalten (Nr. 629), letzteres nur Skizze; im
Museum zu Breslau von ihm die Anbetung der Könige, wahr-
scheinlich eine Kopie nach dem Originale des älteren Peeter
Brueghel (Nr. 38). Die Harrachsche Galerie in NVien hat von dem
jüngeren Peeter Brueghel: Christus in der Vorhölle, deren Be-
wohner in allerlei Phantasiegestalten vorhanden sind (Nr 31); eine
Landschaft mit einem Flüsse (Nr. 91); die sieben Werke der Barm-
herzigkeit (Nr. 298), und nach ihm eine WVinterlandschaft mit einem
Fluss und Schlittschuhläufern (Nr. 101); im Ferdinandeum zu
Innsbruck von ihm ein Bauerntanz um den Maibaum (Nr. 691);
und ein holländisches Dorf im Winter mit Schlittschuhläufern
(Nr. 775); in der grossherzoglichen Galerie zu Mannheim Lot und
seine Töchter (Nr. 240); im Museum zu Darmstadt zwei Land-
schaften mit P. Brueghel bezeichnet, aber wohl eher von de Mom-
per herrührend. Die Sammlung zu Aschaffenburg hat von
P. Brueghel d. J. Christus in der Vorhölle, im Hintergründe die
wirkliche Hölle (Nr. 118); im Stadtmuseum zu Königsberg die
Gerichtsstube eines Notars (Nr. 72), mindestens zweifelhaft; in der
Nostizschen Galerie zu Prag eine Winterlandschaft (Nr. 229); in
der Kunstsammlung zu Basel die Predigt des Johannes in der
Wüste, Kopie nach einem Bilde des älteren Peeter Brueghel; in
der Sammlung zu Lützschena eine Winterlandschaft (Nr. 270).
Zu den Begründern der eigentlich niederländischen Landschafts-
malerei gehört Jan Brueghel der Ältere, genannt Sammtbrueghel,
geboren zu Brüssel 1568, gestorben zu Antwerpen 1625. Er war
der zweite Sohn des Peeter Brueghel d. und lernte zuerst bei
Peeter Goedkind; anfangs malte er Blumen, ging aber dann zur
Landschaftsmalerei über. Er war in Köln thätig, später in Rom,
und wählte nach seiner Rückkehr Antwerpen zum Wohnsitz. Eine
Darstellung, die er oft wiederholte, ist das Paradies, im üppigsten
Plianzenwuchs prangend. Grössere Figuren in seinen Landschaften
sind zuweilen von Hendrick van Balen, von Rottenhammer, auch
von Rubens gemalt. In der Galerie zu Dresden befinden sich
von ihm: Juno in der Unterwelt, eine weite, von Flammen er-
leuchtete Felsenlandschaft, links ein Höllenspuk und vorn ein
Knäuel nackter Menschenleiber, eine Jugendarbeit des Meisters; die
Versuchung des heiligen Antonius in wilder Felsenlandschaft,
Motiv von Tivoli, der Heilige ist von Gespenstern umringt, be-
zeichnet 1604; eine flussdurchströmte Hügellandschaft mit reicher
Staffage; ein Rundturm am Seeufer; eine Landschaft mit dem
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