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Südliche
Niederlande.
vom älteren Frans Francken: die Marter des heiligen Laurentius
(Nr. 103); Christus auf dem Wege nach Emmaus (Nr. 111); und
den Auszug der Kinder Israel aus Agypten, in kleinen Figuren
(Nr. 269); in der Sammlung zu Lützschena von ihm eine Kreuz-
tragung Christi (Nr. 214). Gillis mm Oonimcloo, geboren 1544 zu
Antwerpen, gestorben zu Amsterdam 1607, Schüler des Gillis
Mostaert und anderer Meister, ist mit Jan Brueghel Begründer
des neuen Landschaftsstils. Von ihm in der Dresdener Galerie
eine Landschaft mit dem Midasurteil, rechts im Mittelgrunde ein
Wasserfall, links im Hintergründe ein Flussthal (Nr. 857); die
Figurenstaffage rührt von anderer Hand her. Hans vom. Conimcloo,
geboren zu Antwerpen, liess sich 1571 in Emden nieder, von 1599
bis 1609 in Amsterdam ansässig, kehrte er nach Emdeu zurück,
wo er auch starb. Ein Herkules im Olymp zwischen Pomona und
Minerva von ihm befindet sich im Rudoliinum zu Prag (Nr. 151).
Von Matthys Bril dem Jüngeren, geboren zu Antwerpen 1550, ge-
storben 1580 zu Rom, daselbst unter den Einflüssen der Land-
schaften des Carracci und Elsheimers weiter entwickelt, älterem
Bruder des Paul Bril, besitzt das Museum in Braunschweig
eine italienische Landschaft an der Mündung eines Flusses (Nr. 59).
Den eigentlichen Vermittler zwischen der niederländischen und
italienischen Landschaftsmalerei bildet Paul Bril der Jüngere, ge-
boren zu Antwerpen 1554, gestorben zu Rom 1626, Schüler des
Daniel Oortelmann in Antwerpen, dann seines Bruders Matthys, und
wie dieser in Rom unter dem Einßusse des Carracci und des Els-
heimer weiter entwickelt. Paul war der zum Künstler gewordene
Poet, der es verstand, sein Naturgefühl grossartig auszusprechen.
Seine frühen Bilder sind noch bunt, aber später zeigt er ein
höheres Liniengefühl und harmonische Färbung. Im Museum zu
Dresden von ihm: eine römische Ruinenlandschaft mit einge-
bauter Üsteria, vorn buntes Leben von Menschen und Vieh, be-
zeichnet 1600:, ein italienisches Flussthal, vorn eine Schmiede,
Gegenstück zu dem vorigen; eine Gebirgslandschaft mit einem
kleinen Wasserfall, bezeichnet 1608; eine Waldlandschaft mit Tobias
und dem Engel, vorn zwischen Blumen und Kräutern drei Hasen
(Nr. 858-861). Ebendort aus der Schule der Brüder Bril eine
Waldlandschaft mit Diana und Aktäon, links vorn wird dieser von
den Hunden zerrissen; und eine Waldlandschaft mit der ka1y-
donischen Eberjagd, links Rückblick auf einen schilfbewachsenen
See (Nr. 862 und 863). Ebendort von Schülern und Nachahmern
des Paul Bril: eine Waldlandschaft mit der Ruhe auf der Flucht;
ein Schloss im Waldgebirge mit Hirt und Herde; eine römische
Ruinenlandschaft mit Figurenstadage; und eine waldige Flussland-
schaft, mit Personen in einer Barke (Nr. 864-867). Das Museum