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Italien.
Bild der Florentiner Schule um 1450: Jedermann bringt Schätze
zur Verteidigung des Vaterlandes dar (Nr. 17); und ein zweites
Bild derselben Schule um 1470, eine Mariaiauf dem Throne das
Kind haltend, zu Seiten je zwei Heilige, und an der Predella: ein
Wunder des heiligen Benedietus, der heilige Martin mit dem Bett-
ler, eine Beweinung Christi und der büssende Hieronymus (Nr. 18).
Filippino Mppi, geboren um 1459, gestorben 1504, der Sohn
des Fra. Filippo, hatte durch Fra Diamante, den Gehilfen seines
Vaters, zunächst die Kunstweise desselben kennen gelernt und
wurde später der Schüler des Botticelli. Die Bilder aus der Jugend-
zeit Filippinos zeigen frische, heitere Färbung und naive Schönheit,
die aus der späteren Zeit sind unruhig und bunt in der Farbe.
Von ihm hat die Galerie in Berlin eine Allegorie der Musik:
die Figur derselben am Meeresufer neben einem Lorbeerbaume
stehend, in beiden Händen ihren langen Gürtel haltend, mit welchem
zwei Amoretten einen Schwan anzusehirren beschäftigt sind (Nr.78A);
dann Maria mit dem Kinds in einer offenen Loggia (Nr. 82); ferner
Christus am Kreuze von Maria und Franziskus verehrt, während
drei schwebende Engel in Kelchen das Blut des Heilandes auf-
fangen (Nr. 96); endlich eine Maria mit dem Kinde auf einer Stein-
bank sitzend, mit der Aussicht auf Florenz (Nr. 101). Die Galerie
in Dresden hat eine Maria mit dem Kinde aus der Schule Filip-
pinos (Nr. 19). Ein Bild Filippinos „Christus erscheint seiner
Mutter" in der Pinakothek zu München (Nr. 1008), welches 1495
für die Barfüsserkirche in Prato gemalt wurde, gehört zu den
schönsten Arbeiten des Meisters. Ein zweites Bild desselben eben-
dort, die Beweinung Christi (Nr. 1009), ist nachlässiger in der
Ausführung und härter in der Farbe und schliesst sich in der
Auffassung mehr an die Art Botticellis an. Ein Christus am Kreuze
mit Heiligen, in lebensgrossen Figuren, in der Galerie in Kassel
(Nr. 445) gehört in die Schule des Filippino Lippi. Von ihm hat
die grossherzogliche Galerie in Oldenburg eine Madonna mit
dem nackten Christuskinde, welches mit einem Vögelehen spielt,
unten am Rahmen befinden sich zwei Medaillons mit dem heiligen
Michael und dem heiligen Franziskus (Nr. 11). Das Gemälde im
Museum zu Breslau, Maria. mit dem Kinde, Johannes dem Täufer,
der heiligen Katharina und Engeln (Nr. 188), rührt vielleicht von
einem Schüler Filippinos her. Cosivno di Lorenso Filippi Roselli
(1439-1507) ist anfangs ein Schüler des Neri di Bicci, später des
Benozzo, verfällt aber in Nüchternheit der Auffassung und Fär-
bung. Von ihm besitzt die Galerie in Berlin eine Maria in der
Cherubimglorie auf Goldgrund, unterhalb eine dichtgedrängte Schar
von Gläubigen und das Brustbild des Stifters; dann eine heilige
Anna selbdritt mit Heiligen und dem Erzengel Michael (Nr. 59