Holländische
Schule,
Jahrhundert.
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in der Kunsthalle zu Hamburg Adam und Eva (Nr. 67); im
Stadtmuseum zu Königsberg das Mannalesen in der Wüste; und
die Anbetung des Kindes durch Maria, Joseph, vier Hirten und
sechs Engel (Nr. 53 und 54); in der Nostizschen Galerie zu Prag die
Auferstehung Christi (Nr. 5), nur vermutungsweise dem Cornelis
zugeschrieben; in der Schönbornschen Galerie in Wien von ihm
die vier Evangelisten (Nr. 80). Von einem holländischen Meister
um 1590 befinden sich im Berliner Museum das lebensgrosse
Brustbild eines Mannes auf dunklem Grunde (Nr. 683), und als
Gegenstück ein weibliches Bildnis (Nr. 686). Joachim Antonisz
Utemoael oder Wttewael, geboren zu Utrecht 1566, gestorben da-
selbst 1628, kam zu Joost de Beer, einem Schüler des Frans Floris,
in die Schule, ging 1586 nach Italien, blieb dann zwei Jahre in
Frankreich und liess sich darauf dauernd in seiner Vaterstadt nieder.
Er malte biblische und mythologische Gegenstände, in der herr-
schenden manierierten Weise, erscheint aber liebenswürdiger und
anziehender als manche seiner Zeitgenossen, schon wegen des
kleinen Formats seiner Bilder. In der Galerie zu Dresden von
ihm der Parnass (Nr. 854), Apollo inmitten einer Waldlandschaft
die Leier spielend, vor ihm ruhen die Musen, rechts vorn steht
Pallas Athene, am Himmel sprengt Pegasus einher und vorn in
der Mitte liegt die Nymphe des Quells Hippokrene. Die kaiser-
liche Galerie in Wien hat von ihm Diana und Aktäon (Nr. 1408):
Diana mit ihren Nymphen in einer Grotte, im Mittelgrunde noch
einmal die dem Bade entstiegene Diana, im Hintergrund Aktäon,
von seinen Hunden umgeben, und derselbe noch einmal von den
Hunden angefallen; dann ebendort die Anbetung der Hirten
(Nr. 1409), zur Rechten der Maria kniet ein Dudelsackpfeifer, in
der Luft der verkündende Engel in der Glorie. Die Hochzeit des
Peleus mit der Thetis von Utenwael in der Pinakothek zu Mün-
chen (Nr. 304) ist ein kleines anziehendes Bild, von höchst sauberer
Ausführung; im Museum zu Braunschweig von ihm ein Götter-
Inahl, ein sehr beachtenswertes Bild (Nr. 174); im Museum zu
Hannover die heilige Familie mit einem musizierenden Engel
und dem kleinen Johannes dem Täufer (Nr. 608), Vermutunge-
weise dem Utenwael zugeschrieben; im herzoglichen Museum zu
Gotha eine heilige Familie mit dem kleinen Johannes auf dem
Schosse der heiligen Anna und Engeln, manieriert in den über-
triebenen und gezierten Bewegungen und den bunten Farben (Nr. 7).
Angeblich von Adriacm Crabet, einem holländischen Maler,
der 1581 gestorben sein soll, befinden sich im Museum zu Darm-
stadt drei Bildnisse auf einer Tafel, das des Malers selbst, eines
zweiten Mannes, der ihm die Leinwand hält, und einer jungen Frau,
die auf dieser gemalt erscheint (Nr. 274). Von C. WSclmt, einem