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Niederlande.
Nördliche
zu Haarlem 1562, gestorben daselbst 1628, Schüler des Pieter
Pietersz zu Amsterdam und des Gillis Coignet zu Antwerpen,
thätig seit 1583 in Haarlem, malte historische und mythologische
Darstellungen, Allegorien und Porträts, selbst Blumenstücke. Er
gründete mit Karel van Mander zusammen eine ltialerakademie
in Haarlem, aus welcher viele Künstler hervorgingen. In der
Galerie zu Dresden von ihm eine Kuppelszene, Halbfiguren auf
dunklem Grunde (Nr. S50), an einem Tische ein Mann, der beide
Hände an seinen Geldbeutel legt, und ein junger Mann, der sich
dem in der Mitte sitzenden Frauenzimmer zuwendet; ebendort
Venus, Bacchus und Ceres (Nr. 851), Venus vorn am Felsen sitzend,
streichelt den kleinen Amor an ihrer Seite, rechts Ceres, zwischen
beiden Bacchus, bekränzt und die Laute spielend. In seiner Art
ebendort der Sündenfall (Nr. 852), Adam unter dem Fruchtbaum
sitzend, Eva steht zwischen seinen Knieen; und nach ihm das
Bildnis des Dirk Volckertszoon Coornhert, Brnstbild auf dunkel-
grauem Grunde (Nr. 853); das vermutliche Qriginal befindet sich
im Amsterdamer Museum. Die kaiserliche Galerie in Wien
besitzt von Cornelis Cornelisz „der Drache frisst die Leute des
Kadmus" (Nr. 764): zwei Phönizier liegen unter dem Drachen, in
der Ferne kommt Kadmus in Ritterüstung zu Pferde daher. In
der Pinakothek zu München von ihm Christus als Kinderfreund,
in übertriebener Zeichnung bei gewöhnlichen Gesichtst-ypen
(Nr. 303); im Museum zu Schwerin Maria mit dem Leichnam
Christi im Schosse, in überlebensgrossen Figuren (Nr. 151), im
Hintergrund links Golgatha, rechts die Grabeshöhle, in welche der
Leichnam des Herrn von drei Männern hineingetragen wird; im
Museum zu Braunschweig: das goldene Zeitalter; Venus und
Adonis; Venus und Amor; Demokrit und Heraklit, und die Sünd-
fiut (Nr. 166-170); im Rudolfinum zu Prag die Bekehrung des Saulus
(Nr. 152), derselbe stürzt, von einem himmlischen Lichtstrahl ge-
blendet, mit seinem Pferde zu Boden, hinter ihm folgt ein langer
Zug bewaffneter Reiter und Fussvolks, im Hintergrunde zwischen
schroffen Felsen hindurch sieht man die Stadt Damaskus; und ein
Bacchanal (Nr. 153), eine Gesellschaft von Bacchanten und Bac-
chantinnen sitzt unter einem zwischen Bäumen aufgespannten
Baldachin um einen gedeckten Tisch herum. Die Kunsthalle in
Karlsruhe hat von Cornelis van Haarlem die Taufe Christi durch
Johannes den Täufer (Nr. 220), ringsum entkleidete und sich zur
Taufe entkleidende Zuschauer, im Hintergrund eine niederländische
tValdlandschaft mit der Predigt des Johannes; und in der Art des
Meisters Christus die Kinder segnend (Nr. 221); im Museum zu
Darmstadt von ihm die Israeliten in der YVüste von den Schlangen
geplagt, im Hintergrunde die erhöhte eherne Schlange (Nr. 285);