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Nördliche
Niederlande.
täufers David Joris (Nr. 107), welches von anderen dem Aldegrever
zugeschrieben wird. Von Swart van Gröningen, einem dem Scorel
ähnlichen Meister, geboren 1480 in Ostfriesland, rührt angeblich
im Museum zu Köln ein Altarwerk her, welches im Mittelbilde
die Anbetung der Könige, auf dem linken Flügel den Mohrenkönig
mit dem Stifter und seinen sechs Söhnen, auf dem rechten Flügel
den heiligen Joseph mit der Stifterin und sechs Töchtern zeigt
(Nr. 575). Marten Jacobszoon van Heemskerck, geboren zu Heems-
kerck in Holland 1498, gestorben zu Haarlem 1574, trat zu Haarlem
in die Schule des Cornelis Willems, ging 1533 nach Italien und
arbeitete in Rom; nach seiner Rückkehr 1536 liess er sich dauernd
in Haarlem nieder. Seine biblischen Darstellungen sind manieriert,
oft wunderlich phantastisch, besser sind seine Porträts. In der
kaiserlichen Galerie zu Wien befinden sich von ihm: die Predigt
Johannes des Täufers, auf einem Wiesenplatz unter einem Baume,
Johannes ist von vielem Volke umgeben, unter diesem ein Ritter
(Nr. 885) ; der Triumphzug des Silen: nackte Männer und Weiber
umgeben den Wagen des Gottes, der von einem Satyr unterstützt
wird, voraus geht ein Mohr auf Stelzen, ein Mann schlägt Rad n.s.w.
(Nr. 886), das Bild ist nach einer Komposition des Guido Romano
gemalt; der trunkene Silen, auf einem Esel reitend, von zwei
Bacchanten unterstützt, voraus schreitet ein Satyr mit einer Schlange
und zwei Amoretten, die einen Bock durch einen Reif springen
lassen u. s. w. (Nr. 887). Das Museum zu Braunschweig hat
von Heemskerck die Taufe Christi (Nr. 161); im Museum zu Köln
von ihm: eine Anbetung der Hirten, über der Gruppe schwebt ein
Engel mit goldenen Flügeln, links im Mittelgruude Hügel, auf
denen Hirten sichtbar (Nr. 193); und zwei Flügel, die heilige
Margarete mit der Stifterin und deren Tochter, und ein heiliger
Bischof mit dem Stifter und dessen Sohn (Nr. 194 u. 195); ferner
ebendort ein weibliches Bildnis (Nr. 257); und aus der späteren
Periode des Meisters eine sitzende Maria mit dem Kinde, vor ihr
ein knieender Abt als Stifter (Nr. 579); und endlich, angeblich von
ihm, eine Anbetung der Könige auf dem Mittelbilde, der zweite
und der schwarze König befinden sich auf den Flügeln (Nr. 577);
und nochmals eine Anbetung der Könige (Nr. 578). Aus Heems-
kercks Schule ebendort eine Maria mit dem Kinde an der Brust
(Nr. 588). In der Art des Meisters die Steinigung des heiligen
Stephanus, vor den Thoren einer Stadt, inmitten einer Volksmenge,
im Rudolfinum zu Prag (Nr. 360); von ihm selbst im Museum zu
Breslau ein Altarwerk: im Mittelbild die Verspottung Christi,
der Heiland steht nur mit einem Lendentuch bekleidet, die Dornen-
krone auf dem Haupte, auf einer Estrade und wird von Pilatus
dem Volke gezeigt, auf dem linken Flügel der Stifter knieend, be-