Vlämische
Schule,
Jahrhundert.
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der Staffelei schwebt ein Genius, welcher dem Apelles einen Lor-
beerkranz und einen Palmenzweig reicht (Nr. 1394); und ebendort
eine ähnliche Vorstellung, wie auf dem vorstehenden Bilde, der
Genius fehlt hier (Nr. 1395). Das Städelsche Institut in Frank-
furt a. M. besitzt von demselben Meister ein Frauenbildnis aus der
Patrizier-Familie von Stalburg (Nr. 117); und von einem vlamischen
Meister um 1540 eine ausgelassene Gesellschaft (Nr. 116). Im
herzoglichen Museum zu Gotha, nach Joost van Winghe, Lot und
seine Töchter unter Rosen und Lorbeerbäumen sitzend, hinter den
Trinkenden die brennenden Städte (Nr. 16). Peter de Wvltte, ge-
boren zu Brügge 1548, gestorben zu München 1628, ging nach
Italien und wurde dort unter dem Namen Oandido bekannt, seit
1578 war er in München thatig. In der kaiserlichen Galerie zu
Wien beündet sich von ihm: die heilige Familie mit der heiligen
Anna, dem kleinen Johannes, neben ihm ein Engel, und in den
Wolken eine Glorie musizierender Engel, über denen die Taube
des heiligen Geistes schwebt; die heilige Familie mit dem knieen-
den heiligen Stephan; und die Marter der heiligen Ursula und
ihrer Geführtinnen, über der Heiligen eine Glorie, in deren Mitte
Engel schweben (Nr. 1397-1399); in der grossherzoglichen Galerie
zu Oldenburg eine heilige Familie mit dem kleinen Johannes,
der heiligen Anna und Katharina von Alexandrien (Nr. 119); in
der Kunsthalle zu Hamburg die heilige Familie von Engeln ver-
ehrt (Nr. 206); im Germanischen Museum zu Nürnberg eine
Madonna, das auf dem Bett liegende Kind herzend (Nr. 290). Das
Museum in Kassel hat angeblich von Aart lllijtens, geboren zu
Brüssel 1541, gestorben zu Rom 1602, hauptsächlich in Italien
thätig, Jupiter und Kallisto (Nr. 36 a): die Nymphe lehnt in einer
Waldlandschaft, neben ihr in halb knieender Stellung Jupiter in
Gestalt der Diana, links oben sein Adler. Von Peeifer Steevens d.
Älteren (1540-1604) beünden sich im Museum zu Braunschweig:
die Amalekiterschlaeht, und zwei kleine Landschaften als Gegen-
stücke (Nr. 49-51). Die dem Peeter Stefam oder Stecrens (geboren
zu Mecheln um 1550, gestorben nach 1620) zugeschriebene, fein
durchgeführte Waldlandschaft mit einer Hirschjagd (Nr. 276) ent-
spricht durchaus nicht der Weise der vorher aufgeführten drei
Bilder in Braunschweig. In der Art des Henri de Clcrck, in
Brüssel von 1570-1629 thätig, Schüler des Marten de Vos, besitzt
die Kunsthalle zu Karlsruhe eine Landschaft mit Diana und ihren
Nymphen, die Göttin hat den Fehltritt der Kallisto entdeckt
(Nr. 168). Unbestimmten niederländischen Meistern des 16. J ahrh,
gehören in der Galerie zu Dresden: zwei männliche Bildnisse
(Nr. 138 und 138A) und Christus und die Kinder (Nr. 13SB), der
Heiland vor einem Säulenportal, in der Mitte einer Gruppe von