Schule,
Vlämische
Jahrhundert.
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hut, daneben ein Weinschenk und Musikanten, links eine Lauten-
spielerin mit ihrem Galan, rechts ein Reigen von sechs Paaren
(Nr. 113); im Germanischen Museum zu Nürnberg ein Ecce homo
mit reicher Marktgruppe im Vordergrunde, rechts davon in, einer
Säulenruine die Geisselung und weiter die Dornenkrönung bei
Lampenbeleuchtnng (Nr. 85). Über die Lebensverhältnisse des
Caspar Rcm, geboren 1542, gestorben nach 1614, ist wenig bekannt,
nur soviel, dass er der Antwerpener Gilde angehörte und sich 1578
in Venedig aufhielt. Ein heiliger Hieronymus in der Wildnis, klein,
in ganzer Figur, in der kaiserlichen Galerie zu Wien, wird ihm
wohl mit Recht zugeschrieben (Nr. 1137); ebendort befindet sich
das Selbstporträt des Malers, als zweiundsiebzigjähriger Greis
(Nr. 1138). Zu den Schülern des Frans Floris gehört ldrans Pour-
bus der Ältere, geboren zu Brügge 1545, gestorben zu Ant-
werpen 1581, er zeichnete sich namentlich als Bildnismaler aus.
Von ihm besitzt die Galerie in Dresden das Bildnis einer ältlichen
Dame, ein frühes Werk des Meisters (Nr. 833); und in seiner Art
ein weibliches Bildnis, als Halbfigur auf grauem Grunde (Nr. 834);
im Museum zu Berlin von ihm ein weibliches Brustbild auf dunklem
Grunde (Nr. 738). Mehrere Bildnisse des älteren Pourbus befinden
sich in der kaiserlichen Galerie zu Wien: das Bildnis eines vor-
nehmen Mannes in mittleren Jahren; das Bildnis eines Sankt-
Jagoritters. mit dem Ordenszeichen, in halber Figur; das Brust-
bild eines Knaben; das Bildnis eines jungen Mannes in schwarzem
Gewande; das Bildnis einer vornehmen jungen Dame, als Kniestück;
das Bildnis eines starken Mannes auf grauem Grunde, und das
Bild einer zarten jungen Dame in halber Figur, zu den frühesten
Werken des Meisters gehörend (Nr. 1120-1126). Von einem dem
älteren Pourbus verwandten Meister hat das Museum in Schwerin
zwei gute Porträts: das Brustbild eines Mannes im Alter von etwa
60 Jahren, und das Brustbild einer jüngeren Frau, beide etwas
unter Lebensgrösse (Nr. 844 und 845). Als eigenhändige Arbeit
des Pourbus des Älteren gilt das vorzügliche Bildnis des Museums
zu Braunschweig, der Mann mit dem Glase, in halber Figur
(Nr. 55). Das Bildnis eines jungen Mädchens, als Kniestück unter
Lebensgrösse, im Museum zu Breslau (Nr. 204) entspricht nur
der Art des Pourbus; im Ferdinandeum zu Innsbruck wird ihm
ein Bildnis des Prinzen von Oranien zugeschrieben (Nr 694); die
Kunsthalle zu Hamburg hat von ihm das Bildnis Ferdinands H.
(Nr. 135); in der Galerie Nostiz zu Prag einige dem Meister
zum Teil ohne sicheren Nachweis zugeschriebene Bildnisse: das
eines Mannes mit Kinn- und Knebelbart (Nr. 163); das einer Frau,
in reicher schwarzer Tracht (Nr. 164); das einer Frau in schwarzer
Kleidung mit golddurchsticktem Mieder (Nr. 179); das eines