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Niederlande.
Südliche
war ein Schüler des Marten de Vos und malte Bildnisse, Historien,
Architekturen und Landschaften mit Tieren, besonders gut sind
seine Bildnisse. Die kaiserliche Galerie in Wien hat von ihm das
Bildnis eines Jünglings in dunkler Kleidung und als Gegenstück
dazu das Bildnis einer jungen Frau, beide in halber Figur (Nr. 849
und 850). Hans Bol, geboren 1534 zu Mecheln, gestorben 1593
zu Amsterdam, war Miniaturmaler; seine Besonderheit sind feine
in Wasserfarben gemalte Landschaften mit mythologischen biblischer
oder weltlicher Staffage, von denen sich eine Anzahl in der Galerie
zu Dresden befinden, und zwar in einem Rahmen vereinigt (Nr. 822
bis 830): das Fischerstechen auf einem Weiher bei dem Schlosse
im Haag; die Bauernkirmes auf einem von Bäumen beschatteten
Dorfplatz; die Stadt an der Seebucht; der Frühling, eine heitere
Gesellschaft, vor dem Schlosse tanzend, schmausend und spielend,
im Hintergrund die Meeresbucht; eine niederländische Kanal-
landschaft, auf der Brücke begrüsst Abraham die drei Engel, links
vor dem Hause werden die Engel von Abraham bewirtet; David
und Abigail in einer reichen Hügellandschaft; Jakobs Traum, der-
selbe schlummert unter einem Baum, links die Himmelslciter, auf
der die Engel herabsteigen; Meleager und Atalante in einer Berg-
und Felsenlandschaft, im Mittelgrunde die Eberjagd; und Moses
mit den Töchtern Jethros am Brunnen, in reicher Hügellandschaft.
Von ihm in der Berliner Galerie eine Dorfansioht von allerlei
Volk belebt, ein Verbrecher wird zur Richtstatt geschleift und vor
einem Wirtshaus sitzen Bettler und streitende Bauern (Nr. 650A);
dann von ihm im Kunstverein zu Bremen eine Ansicht von Ant-
werpen, in feinster Durchführung mit reicher Figurenstaffage, in
Tempera gemalt (Nr. 20). Joachim Bcuckelacr, geboren zu Ant-
werpen, wahrscheinlich um 1515, gestorben daselbst 1573, Schüler
seines Oheims Pieter Aertsen, malte in der Manier seines Meisters
llllärkte, Kirchweihszenen, auch Küchen und Stillleben; biblische
Szenen stellte er ebenfalls dar, soweit sie eine Verbindung mit dem
Genre zuliessen. Die Dresdener Galerie besitzt von ihm die
4 Evangelisten, in einer stattlichen Renaissancehalle, Matthäus mit
dem Engel, die übrigen mit ihren symbolischen Tieren, oben in
der Mitte schwebt die Taube des heiligen Geistes. In der kaiser-
lichen Galerie zu Wien von ihm die Geflügelhändler, ein Mann
und zwei Frauen zwischen grossen Körben und Fässern mit Ge-
Hügel, Butter und Eiern sitzend, in lebensgrossen Figuren; im
Rudoltinum zu Prag die Küche, eine Köchin steht vor dem mit
totem Geflügel, Fleisch, Gemüse und Geschirr bedeckten Tische,
im Hintergrunde Christus in Emmaus, in lebensgrossen Halbiiguren
(Nr. 126); in der Sammlung zu Donaueschingen der verlorene
Sohn in lustiger Gesellschaft, er sitzt neben einer Dame in Feder-