Vlämische
Schule,
Jahrhundert.
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Galgen tanzende Bauern (Nr. 271); in der Galerie Nostiz zu Prag
ein Dorf mit Bäumen und verschiedenen Gruppen von Landleuten
(Nr. 130); im Germanischen Museum zu Nürnberg das Bild eines
alten YVeibes mit weissem Kopftuch und grünem Oberkleid (Nr. 84);
im Ferdinandeum zu Innsbruck eine Landschaft an einem Flusse
mit Kähnen, eingeschirrten Pferden und Figurenstaffage (Nr. 692).
Marten de Vos, geboren zu Antwerpen 1532, gestorben daselbst
1603, war der Sohn des Malers Peeter de Vos aus Leiden, kam
in die Schule des Frans Floris, ging darauf nach Italien und
bildete sich hauptsächlich nach Tintoretto. Im Jahre 1558 kehrte
de Vos nach Antwerpen zurück und malte eine grosse Anzahl von
Altarblattern, Allegorien und Heiligenbildern, stark nuanieriert,
besser sind seine Porträts. In der kaiserlichen Galerie zu Wien
von ihm: die Kreuzigung, mit der heiligen Magdalena, Maria und
Johannes (Nr. 1370); das Selbstbildnis des Meisters in schwarzer
Kleidung (Nr. 1371); und drei Mannerköpfe nebeneinander (Nr. 1372);
in der Galerie zu Dresden angeblich von ihm, jedenfalls "aus der
Niederländischen Schule stammend, das Reiterporträt des Moritz
von Oranien, im Elintergrunde ein Heerlager und Soldatenzüge
(Nr. 821); in der Kunsthalle zu Karlsruhe Susanne. und die
beiden Alten, als Kniestück in lebensgrossen Figuren (Nr. 167);
und der Durchzug der Israeliten durch das Rote Meer, im Vorder-
grunde das Lager, dahinter auf einer Höhe Moses, Aaron und
Nun, im Hintergrunds Pharaos Untergang (Nr. 187); in der
Harrachschen Galerie zu Wien die Taufe Christi durch Johannes,
über ihnen schwebt der heilige Geist (Nr. 34); und die Grablegung
Christi, der von dem Kreuz genommene Leichnam liegt auf dem
Boden im Grabtuche, dessen Enden zwei Träger halten, dahinter die
heilige Mutter in den Armen zweier Frauen, ausserdem sind Magda-
lena, Johannes und Joseph von Arimathia anwesend (Nr. 153); im
Ferdinandeum zu Innsbruck die Madonna mit dem Kinde in
einem Zimmer, Engel, ein Kreuz bringend, schweben aus den
Wolken (Nr. 124); in der Sammlung des Kunstvereins zu Bremen
das Urteil Salomonis, der Thron ist auf einem freien Platze
errichtet, der jugendliche Salomo deutet auf das von dem Henker
gehaltene Kind, die Mutter kniet links, während die Klägerin
hinter ihr steht, am Fusse der Thronstufen liegt ihr totes Kind
(Nr. 149); ein kleines Triptychon im Museum zu Hannover
(Nr. 587) rührt angeblich von Marten de Vos her, in der Mitte
die Anbetung der Hirten, auf dem linken Flügel die Verkündigung,
auf dem rechten die Begegnung der Maria. mit Elisabeth, ausser-
dem auf den Flügeln je oben und unten die vier Evangelisten.
Marc-aß Gcerarcls d. Altere von Brügge, geboren zu Brügge in der
ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, gestorben in England vor 1604,