Vlärnische
Schule,
Jahrhundert.
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Key, das Brustbild einer Frau in schwarzer Kleidung, und das
Brustbild eines schwarz gekleideten Mannes (Nr. 260 und 261).
Von Adriaen Thomas Key, geboren zu Antwerpen um 1540, lebte
noch 1589, Neffen des Willem Key, später Schüler des Frans
Floris, besitzt die kaiserliche Galerie in Wien das Bildnis eines
jungen Mannes, auf dunklem Grunde (Nr. 949); das Museum in
Braunschweig das Bildnis eines Mannes mit dem Blatt Papier,
in halber Figur (Nr. 48). Lucas van Valckenborclz, geboren zu
Mecheln in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, gestorben nach
1598 vermutlich zu Nürnberg, malte Landschaften und Städtean-
sichten, die er mit charakteristischen Figuren staffierte. In der
kaiserlichen Galerie zu Wien befindet sich von ihm: eine Gebirgs-
landschaft mit Steinbruch, Bergwerk und Schmelzhiitten, in denen
mehrere Leute beschäftigt sind; eine Frühlingslandschaft, in der
eine grosse Gesellschaft von vornehmen Herren und Damen zu
verschiedenen Spielen versammelt ist; eine Sommerlandschaft mit
Schnittern; eine Herbstlandschaft, in der Weinlese gehalten wird;
eine Winterlandschaft mit einer Dorfstrasse, durch welche ein
Schneesturm tobt; eine Gebirgslandschaft mit einem Wasserfall
und einem Schmelzofen, auf dem rechten Ufer eines Flusses wird
ein Reisender von Räubern angefallen; ein schattiger Wald mit
einem angelnden Herrn und einem Jäger; eine Banernschlägerei
auf freiem Felde; eine Bauernschenke mit Zechern; und das Bild-
nis eines jugendlichen Feldherrn, vermutlich des Grafen Karl von
Burgau (Nr. 1330-1339). Die Pinakothek in München besitzt
von Lucas van Valckenborch eine kleine feine Darstellung des
babylonischen Turmbaues (Nr. 674); im Museum zu Braun-
schweig von ihm zwei Felsenlandschaften mit je einer YVasser-
mühle, und eine Landschaft mit einem Gesundbrunnen (Nr. 52 bis
54); im Ferdinandeum zu Innsbruck eine Landschaft mit einer
Strasse vor der Stadt und reicher Staffage (Nr. 786). Vielleicht
von einem Sohne des Lucas van Valckenborch, ebenfalls 5166118
genannt, seit 1564 Meister zu Mecheln, gestorben nach 1622, rühren
zwei Bilder im Städelschen Institut zu Frankfurt a. M. her: eine
Landschaft, die im Hintergrunds durch eine Gebirgskette abge-
schlossen wird; und eine Ansicht von Antwerpen im Winter mit
Schlittschuhlaufern (Nr. 119 und 120). Dem älteren Valckenborch
wird im herzoglichen Museum zu Gotha eine Dorfkirmes (Nr. 9)
zugeschrieben, sechs Bauernpaare tanzen nach der Musik eines
Dudelsackpfeifers, hinter den Tanzenden steht ein Wirtshaus, vor
dem die Bauern trinken, alles unschön und plump, aber sehr
lebendig, der Hintergrund sehr fein ausgeführt; von demselben in
der grossherzoglichen Galerie zu Oldenburg eine Ansicht der
Stadt Linz an der Donau, im Vordergrund sitzt der Maler, neben