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Niederlande.
Südliche
Matys, hat die kaiserliche Galerie in Wien eine idealisierte An-
sicht von Rom, im Vordergrund links grosse Ruinen und reiche
zeitgenössische Staffage (Nr. 760). Hendrik um Olewe, geboren zu
Antwerpen um 1525, gestorben 1589, war ein tüchtiger Landschafts-
maler, der zuerst bei seinem Vater, dann bei Frans Floris lernte
und nach einem längeren Aufenthalte in Italien in die Heimat zu-
rückkehrte. Auf seinem Bilde in der kaiserlichen Galerie zu
Wien ist die Geschichte des verlorenen Sohnes in verschiedenen
Vorgängen dargestellt: links in einer Landschaft sitzt der verlorene
Sohn in Gesellschaft zweier Frauenzimmer an einem mit Geld und
Speisen bedeckten Tische, rechts in einem Gemach wird der ver-
lorene Sohn gewaltsam zur offen stehenden Thür hinausgedrängt,
in der Landschaft links erscheint er bei den Sauen. und noch
weiter zurück vor dem väterlichen Hause knieend und von: Vater
aufgenommen (Nr. 758). Von Marten ran Cleve, geboren zu Ant-
werpen 1527, gestorben 1581, dem Bruder des vorigen, der sich
unter F. Floris zum Historienmaler ausgebildet hatte, aber später
Genrebilder malte, hat die kaiserliche Galerie in Wien eine
vlämische Haushaltung, in einer grossen Stube befinden sich
viele Leute speisend um einen Tisch versammelt, während
Musikanten aufspielen, Hühner und Schweine im Gernache sind
(Nr. 759). Jan Stradanus, eigentlich van der Straet, geboren
vermutlich zu Brügge 1523, gestorben zu Florenz 1605, hatte sich
von Anfang an den Nachahmern des Michelangelo angeschlossen
und geriet bei seinen historischen Darstellungen in ein übertriebenes
Formenwesen, besser sind seine Jagd- und Fischerszenen, welche
noch niederländische Art zeigen. Die kaiserliche Galerie in Wien
hat von ihm: die Geisselung Christi mit zuschauenden Personen,
in der Landschaft die zu Boden gesunkene schmerzreiche Mutter
in den Armen der Ihren (Nr. 1277); und ein Göttermahl, in einer
mehrfach durchbrochenen Felsgrotte, rechts in der Ferne fahren
Neptun und Amphitrite auf einem Wagen von Tritonen umgeben
(Nr. 1278). Angeblich von Adriaan de Weerdt, geboren zu Brüssel,
vermutlich im zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts, gestorben
etwa 1590 zu Köln, meist in Italien thätig, aber wahrscheinlicher
aus der Schule Scorels stammend, erscheint eine Madonna mit dem
Kinde, als Kniestück, im Museum zu Kassel (Nr. 30). Willem.
Key, geboren zu Breda um 1520, gestorben zu Antwerpen 1568,
war Mitschüler des Frans Floris bei Lambert Lombard und wird
als Portratmaler, wie als Historienmaler genannt; ihm werden in
der kaiserlichen Galerie in Wien einige Bildnisse zugeschrieben:
das Bildnis eines Mannes in vorgerücktem Alter; das Bildnis eines
jungen Mannes, und das Bildnis des Malers Gillis Mostaert
(Nr. 950-952). Im Museum zu Hannover, angeblich von Willem