Volltext: Malerei (Bd. 4)

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Niederlande. 
Südliche 
zu. Joost van Cleef, thätig 1511 bis nach 1554 in Antwerpen, ist 
in der Pinakothek zu München durch das tüchtige Bildnis eines 
Mannes in schwarzer Kleidung vertreten (Nr. 660); im Museum zu 
Berlin von ihm das Bildnis eines jungen Mannes auf dunklem 
Grunde (Nr. 633 A). Peeter Pourbus, geboren zu Gouda zu Anfang 
des 16. Jahrhunderts, gestorben zu Brügge oder Antwerpen 1584, 
malte Kirchenbilder und ausgezeichnete Bildnisse, von denen sich 
mehrere in der kaiserlichen Galerie zu Wien befinden: Bildnis 
des Don Pedro Guzman in halber Figur, lebensgross (Nr. 1129); 
das Bildnis eines schwarzgekleideten Mannes, in halber Figur, auf 
dunklem Hintergründe (Nr. 1130); das nahezu lebensgrosse Bildnis 
eines jungen Mannes, auf grauem Grunde (Nr. 1131); das Bildnis 
eines jungen Mannes, in halber Figur (Nr. 1.132); und das Bildnis 
eines Mannes in mittleren Jahren, in halber Figur (Nr. 1138); in 
der Galerie in Dresden, in seiner Art, zwei männliche Bildnisse, 
eines in Halbiigur, das andere als Brustbild (Nr. 813 und 814). 
Frans de Vrienrlt, genannt Floris, geboren zu Antwerpen um 1520, 
gestorben daselbst 1570, Sohn des Bildhauers Oornelis de Vriendt, 
kam in die Schule des Lambert Lombard zu Lüttich, ging später 
nach Italien, studierte dort die Werke des Raffael und Michel- 
angelo und errichtete nach seiner Rückkehr eine grosse hilaler- 
schule. Mit ihm erreicht die Einwirkung Italiens auf die nieder- 
ländische Kunst ihren Höhepunkt; und diese Richtung fand den 
allgemeinen Beifall der Zeitgenossen. Floris besass eigene Er- 
findungsgabe, verfiel aber in eine übertriebene Formgebung und 
in eine kalte, äusserliche Auflassung der Charaktere. In der Galerie 
zu Dresden befinden sich von ihm: die Anbetung der Hirten 
(Nr. 815); der Kaiser Vitellius, als Brustbild auf dunklem Grunde 
(Nr. 816); das Brustbild eines lachenden Mädchens (Nr. 817); und 
Lot und seine Töchter, unter einer Felswand sitzend, im Hinter- 
grunde Lots Weib als Salzsäule und die brennende Stadt (Nr. 818); 
in der kaiserlichen Galerie zu Wien von ihm die heilige Familie 
in kleinen Figuren, Maria sitzt auf einer Steinbank und umfangt 
das nackte Jesuskind, den Hintergrund bildet eine Gebirgsland- 
schaft mit vielen Gebäuden, im hlittelgrunde ist die Flucht nach 
Ägypten in mehreren Szenen dargestellt (Nr. 833). Das Gemälde 
von Floris in der Pinakothek zu München, ein weibliches Brust- 
bild mit entblösster linker Brust und einem Schleier im Haar 
(Nr. 662) zeigt das Studium lllichelangelos in anatomisch richtigen, 
wohl modellierten Formen. Die Anbetung des Jesuskindes durch 
die Hirten von ihm im Museum zu Schwerin (Nr. 1097) stimmt 
mit der Hauptgruppe ganz mit dem Bilde Nr. 815 der Dresdener 
Galerie überein, ebenso mit dem allerdings in der Farbe viel 
dunkler und schwerer gehaltenen Bilde in der Galerie Liechten-
	        
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