Florenz,
VOII
Schule
Jahrhundert.
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zur Seite ein heiliger Bischof und der heilige Stephanus (Nr. 441),
dann llrIaria mit dem Ohristuskinde in einem Gemache mit dem
Ausblick auf eine bergige Landschaft (Nr. 442). Ebenfalls der
Schule des Fra Filippo Lippi zugeschrieben wird eine Maria mit
dem Christuskinde in einer Pfeilerhalle mit Rosenbüschen, dahinter
landschaftliche Ferne, in der Kunsthalle zu Karlsruhe (Nr. 408).
Eine Maria mit dem Kinde auf dem Throne, zu den Seiten
Johannes der Täufer, die Heiligen Franziskus, Vincentius und
Antonius von Padue im Stadtmuseum zu Königsberg (Nr. 13)
soll der Florentinischen Schule unter Fra. Filippos Einfluss ange-
hören. Eine Maria mit dem Kinde und zwei verehrenden Engeln
zur Seite, im städtischen Museum in Köln (Nr. 730 h), zeigt die
Art des Filippo Lippi. Von einem Nachfolger des Filippo Lippi
befindet sich eine Kreuzigung mit zahlreichen Figuren im Städel-
schen Institut in Frankfurt a. M. (Nr. 8). Domenico Veneziano,
geboren nach 1400, gestorben 1461, folgt in seinen hageren, wenig
individuellen Gestalten noch der älteren Richtung, versucht aber
schon seine Farben in der Art der Eycks mit Firnis zu mischen.
Die Berliner Galerie hat von ihm ein Martyrium der heiligen
Lucia, im Hintergrunde Architektur und Himmel (Nr. 64). Das
Museum in Breslau hat eine Madonna mit dem Kinde auf dem
Throne mit Heiligen vom Anfange des 15. Jahrhunderts (Nr. 190),
dann drei Bilder aus dem vorgeschrittenen 15. Jahrhundert und
derselben Schule angehörend: Die Vermählung der heiligen Katha-
rina, im Hintergrunde hügelige Landschaft; Maria mit dem Kinde
und Engeln mit einer Aussicht in eine bergige Landschaft, und
einen Christus am Kreuz mit dem heiligen Hieronymus und der
heiligen Magdalena, in bergiger Landschaft (Nr. 180, 181 u. 184).
Benozzo Gozzoli (1420 bis nach 1497) war ein Schüler und Gehilfe
Fra Angelicos, gestaltete aber später die tief religiöse, kindlich
heitere Auffassung seines Lehrers in echt weltlicher und deko-
rativer Weise um. Seine Arbeiten zeigen oft schöne genrehafte
und naturalistische Ziige bei teilweise handwerksmässiger Aus-
führung. Bei Benozzo sind die Fresken das Beste, die Tafelbilder
geben von seinem Können nur einen geringen Begriff. Von ihm
besitzt die Galerie in Berlin eine Maria. mit dem Kinde, umgeben
von Engeln und zwei weiblichen Heiligen (Nr. 60 B). Im Museum
zu Köln von Benozzo eine Maria, so recht ein Bild der Demut
und Reinheit, auf einem Throne sitzend und das bekleidete segnende
Christuskind haltend. Zu ihrer Seite stehen Johannes Ev. als
Greis, der jugendliche heilige Julian, Johannes der Täufer und
Gregor der Grosse, tiefer unten knieen der heilige Dominikus und
der heilige Franziskus im Ordensgewande (Nr. 774). In der
kaiserlichen Galerie in Wien von demselben eine thronende Maria,
Ehe, Cicerone. IV. 2