Volltext: Malerei (Bd. 4)

Schule, 16. Jahrhundert. 
Vlämische 
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rechts eilt ein Engelknäblein herbei, im Mittelgrunde blicken zwei 
Männer über die Brüstung; ebendort ein männliches Bildnis, als 
Brustbild auf grauem Grunde, von 1527 (Nr. 811). Eines der 
feinsten Gemälde des Meisters bildet ein YVerk in zwei Abteilungen 
in der kaiserlichen Galerie in Wien (Nr. 1085), links sieht man 
den König Antiochus Epiphanes im Tempel zu Jerusalem, in dessen 
Mitte ein Götzenbild errichtet ist, der Oberpriester stürzt mit ge- 
zücktem Schwerte auf die Christen zu; auf der anderen Bildhälfte 
ist ein ähnliches tempelartiges Gebäude dargestellt, in und vor 
welchem die Apostel knieen, im Hintergrunde ein Tabernakel mit 
der Statue des Moses, zur Seite des Tempels predigt der Apostel 
Petrus der gläubigen Menge. Ebendort von ihm die Ruhe auf 
der Flucht nach Agypten: Maria unter einem Baume sitzend, das 
Jesuskind an der Brust, der heilige Joseph kniet vor ihr, der 
Hintergrund gewährt die Aussicht auf eine flandrische Landschaft 
(Nr. 1086). Die Predigt des heiligen Norbert in der Pinakothek 
zu München (Nr. 157), von Orley, ahmt ersichtlich den Stil der 
Römischen Schule nach und verfällt in Manieriertheit; ebendort von 
ihm der Erzengel Michael mit dem knieenden Stifter, Teil eines 
Altarwerks, und die Anbetung der heiligen drei Könige (Nr. 158 
und 159). Im Museum zu Schwerin wird dem Meister das 
Opfer Abrahams (Nr. 757) zugeschrieben: im Vordergrunde die 
beiden Diener Abrahams mit dem bepackten Esel, im Mittelgrunde 
höher Isaak und Abraham auf dem Wege, oben auf der Höhe des 
Felsens Abraham im Begriff, den Isaak zu opfern, während ein 
herabschwebender Engel das Schwert aufhält und in der Hecke 
ein weisser Widder als Ersatz wartet. Eine heilige Familie, Maria 
in einem Zimmer sitzend, das Christkind auf ihrem Schoss haltend, 
ein Engel sich über die Wiege beugend, hinter Maria die heilige 
Anna, im Museum zu Kassel (Nr. 21), ist teilweise nach einem 
Stiche Marc Antons komponiert und ist sicher unrichtig mit dem 
Namen Barent van Orleys bezeichnet. Das Museum in Köln hat 
eine Kopie nach ihm die Anbetung der Könige, im Hintergrunde 
eine Renaissancearchitektur (Nr. 254); dann eine zweite Anbetung 
der Könige, ebenfalls Kopie, mit zwei Flügeln, auf denen die An- 
betung des Kindes durch Maria, Joseph und einen Engel und die 
Beschneidung dargestellt ist (Nr. 196); und die Kopie einer Maria, 
Welche dem auf ihrem Schosse knieenden Kinde einen Apfel reicht, 
über ihr ein schwebender Engel mit einer Blumenkrone, rechts 
der heilige Joseph (Nr. 197). Ebendort einige Bilder, entfernt an 
die Art des Orley erinnernd: die heilige Sippe mit vielen Figuren, 
Maria mit der heiligen Anna und dem Christuskinde auf einer 
thronartigen Bank sitzend (Nr. 585); der heilige Nikolaus, neben 
"dem sechs Schutzbefohlene knieen, neben ihm der heilige Paulus
	        
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