Flandrische
Schule,
und Anfang
Jahrh.
des
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nach Ägypten. Frans Mostaert, geboren zu Hulst um 1534, ge-
storben zu Antwerpen 1560, bildete sich mit seinem Zwillingsbruder
Gillis unter verschiedenen Meistern, Frans kam zu HerriB1es und
malte Landschaften, er gehört zu den frühesten eigentlichen Land-
schaftsmalern der Vlämischen Schule. In der kaiserlichen Galerie
zu Wien von ihm: eine felsige Landschaft im Mondschein, im
Mittelgrunde eine grosse Stadt an einem Flusse, rechts Tobias
mit dem Engel (Nr. 1037); eine Landschaft mit einem Fischzuge,
wieder bei Mondscheinbeleuchtung, eine Anzahl Leute ist beschäftigt,
ein Netz an das Land zu ziehen (Nr. 1038); und eine weite bergige
Landschaft mit der Staffage der Hagar, welcher der Engel eine
Quelle zeigt (Nr. 1039). Von Gillis Mostaert, gestorben um 1600,
besitzt die Nostizsche Galerie in Prag einen Jahrmarkt in einem
offenen Städtchen mit vielen Figuren (Nr. 48). Die Galerie in
Dresden besitzt von unbestimmten vlämischen Meistern: ein
Bildnis Albrechts des Beherzten, Herzogs zu Sachsen, um 1491
(Nr. 806B), und zwei Altarflügel eines verlorenen Mittelbildes, etwa
um 1500, der eine Flügel zeigt den knieenden Ritter, hinter ihm
der heilige Andreas vor einer reichen Landschaft (Nr. 807); der
andere Flügel enthält die heilige Elisabeth, in der Linken ein
Madonnenbild, in der Rechten ein Kirchenmodell. Im Berliner
Museum: ein männliches Bildnis, auf grünem Grunde, aus der
Niederländischen Schule um 1510-1520 (Nr. 605); ein männliches
Bildnis aus derselben Zeit, auf dunkelgrünem Grunde (Nr. 206);
die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten, um 1520, in einiger Ver-
wandtschaft mit Bildern aus der Frühzeit des de Bles und des Mabuse
(Nr. 630); und eine Kreuzabnahme aus derselben Zeit mit land-
schaftlichem Hintergrunde (Nr. 630 A). Die kaiserliche Galerie in
Wien bewahrt an unbestimmten Gemälden der Niederländischen
Schule, vom Ausgang des 15. Jahrhunderts: Maria mit dem Kinde
und der heiligen Anna in einem Garten vor einer Rosenhecke auf
einer Bank sitzend, oben in den Wolken Gottvater und der heilige
Geist (Nr. 1050); die Anbetung der heiligen drei Könige mit der
Aussicht auf eine Stadt an einem schiffbaren Flusse (Nr. 1051);
die Anbetung der heiligen drei Könige, am nächtlichen Himmel
Schwebende Engel (Nr. 1052); ein Bild in zwei Abteilungen, in
jeder ein musizierender Dominikaner, und hinter jedem Mönche
eine Heilige (Nr. 1057); der ungläubige Thomas, der den Finger
in die Wunde, des von den Aposteln umgebenen Herrn legt
(Nr, 1058); der Erzengel Michael in dunkler Stahlrüstung, über
dem besiegten Teufel stehend, in den Wolken hoch oben ein
goldener Thron, von Welchem Engel die Teufel vertreiben, ähnlich
der Weise des Gerard David (Nr. 1059); die heilige Katharina,
vor einer steinernen'Nische thronend, als nahezu lebensgrosses